Wirtschaft

"Wo woa mei Leistung?": Meischberger verrät Tippgeber

Heute Redaktion
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Im Prozess gegen Ex-Politiker Walter Meischberger geht es um Schmiergeldzahlungen. Zunächst wollte er vergessen haben, wer ihm den entscheidenden Tipp gab. Nun - nach einer für ihn enttäuschenden Aussage eines Freundes - fiel es ihm wieder ein.

Als Walter Meischberger seinem Freund und Immobilienmakler Ernst Plech die mittlerweile berühmte Frage: "Wo woa mei Leistung?" stellte, ging es um zwei dubiose Deals. Um ein Projekt in der Nordbergstraße und um die "Münchner Geschichte", in der Teile der Finanzbehörde sich ins Porr-Gebäude in der Brehmstraße einmieteten.

Woher der Tipp kam, der Meischberger eine Schmiergeldzahlung von 600.000 Euro verschaffte, wollte dem Angeklagten zuerst nicht mehr einfallen. Doch dann sagte ein Freund von Meischberger aus. Der Hotelmanager distanzierte sich von ihm und zeigte sich enttäuscht. Der Tippgeber will der Hotelmanager aber nicht gewesen sein.

Hotelmanager soll Tipp gegeben haben

Das Gegenteil behauptete Meischberger nach der Aussage. Der Hotelmanager könnte möglicherweise der Tippgeber gewesen sein. Der Verteidiger Meischberger betonte die ehemals enge Freundschaft der beiden durch private Fotoalben, in denen beide gemeinsam beim Feiern abgebildet sind.

Prominenter Stammtisch

In der Aussage des Hotelmanager finden sich weiter brisante Details. Die ehemals enge Freundschaft der beiden wurde auch regelmäßig am Stammtisch zelebriert. Mit dabei: Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser, Ex-Telekom-Manager Rudolf Fischer (gerade mit Fußfessel beim Telekom-1-Prozess vor Gericht),  Immobilienmakler Ernst Plech (Hauptfigur in der BUWOG-Causa) und Lobbyist Peter Hochegger: "Da sind sehr viele Geschäfte gemacht worden", sagte Meischberger zu Richter Michael Tolstuik.

Der Hintergrund

Meischberger soll einen Insidertipp erhalten haben, dass in München ein Hotel zum Verkauf steht und diese Information an die Baufirma UBM (deren damaliger Mutterkonzern Porr auch das Gebäude in der Brehmstraße gehört) weitergegeben haben. Die UBM kaufte schließlich das Hotel und zahlte Schmiergeld an Meischberger. Für die Staatsanwaltschaft ist das eine Scheinrechnung.

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