Österreich

"Wohnzimmer im Freien" mitten in Ottakring

Nach zwei Jahren Bauzeit ist der Umbau des Johann-Nepomuk-Berger-Platzes abgeschlossen. Lässig: Der neue Park spielt alle Stückerln.

Heute Redaktion
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Ein "Wohnzimmer im Freien" für die Ottakringer wurde am Freitag von Bezirkschef Franz Prokop (SPÖ), Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) und Gemeinderätin Jennifer Kickert (Grüne) eröffnet. Auf knapp 4.000 Quadratmetern gibt es jetzt eine neue Erholungsfläche für die Wiener – mitten im 16. Bezirk.

Möglich wurde der neue Park durch die geänderte Linienführung der Bimlinien 2 und 44. "Aus einem reinen Verkehrsknotenpunkt ist nach der im Vorjahr erfolgten Umstellung der Linienführung der Straßenbahnlinien 2 und 44 eine attraktive Grünfläche gestaltet worden", freut sich Umwelt- und Öffi-Stadträtin Ulli Sima.

Man sei auf die Wünsche der Anrainer eingegangen und habe sie "von Anfang an in die Neugestaltung einbezogen", so Gemeinderätin Jennifer Kickert (G). Das Projekt am Johann-Nepomuk-Berger-Platz wurde mit Fördermitteln der EU kofinanziert.

Tischtennis, Wasserspiele und Grünflächen

Vor der Umgestaltung durchschnitt die Bim den Platz, die Grünflächen waren durch Gleise getrennt. Durch die Neugestaltung wurde der Platz nun geeint. "Wir haben zusammengebracht, was zusammengehört, aus einem grauen wurde ein bunter Platz mit hohem Erholungswert. Wie bei anderen Projekten im Bezirk haben wir auch die umgrenzenden Straßen miteinbezogen", so Bezirkschef Franz Prokop (SP).

Rund 4.000 Quadratmeter Grünfläche sind entstanden, 17 neue Bäume wurden gepflanzt, die an Hitzetagen zur Kühlung dienen. Ein fixer Tischtennistisch für Turniere wurde installiert, ein neues Wasserspiel sorgt für Unterhaltung. Weiters steht dort ab sofort eine öffentliche WC-Anlage zur Verfügung, die Park- und Straßenbeleuchtung wurde adaptiert und es gibt gratis W-lan.

Bürger gestalten ihre Stadt mit

Im Frühjahr 2017 startete bereits der umfassende Bürgerbeteiligungsprozess. In mehreren Parkgesprächen und Sprechstunden vor Ort nutzten viele Anrainer und Parknutzer die Möglichkeit, mitzureden und den Platz aktiv mitzugestalten. Damit sich die Menschen auch digital einbringen konnten, wurde sogar ein eigener Blog installiert.

"Im Rahmen der Sanften Stadterneuerung verfügen die Gebietsbetreuungen Stadterneuerung nicht nur über langjährige Expertise, sondern sind auch die Pioniere bei Partizipationsprozessen. Ihre Vor-Ort-Präsenz ist dabei unbestritten von Vorteil, um nahe an den Bedürfnissen der Menschen zu sein", betont Frauen- und Wohnbaustadträtin Gaal.

Bimlinien 2 und 44 tauschten Linienführung

Im Vorfeld der Umbauarbeiten wurden die Streckenäste der Linie 2 und der Linie 44 ab dem Johann-Nepomuk-Berger-Platz getauscht. Auch deren Endhaltestellen wurden getauscht: Die Straßenbahnlinie 2 hat ihre Endhaltestelle jetzt in Dornbach, der 44er in der Ottakringer Straße auf der Höhe Erdbrustgasse: "Dadurch erhalten Ottakring und Hernals eine direkte Verbindung zum Schottentor und eine zum Dr.-Karl-Renner-Ring. Das heißt, 20.000 Menschen erhalten eine schnellere Anbindung in die Innenstadt", so Sima.

Das Projekt Johann-Nepomuk-Berger-Platz wurde mit Fördermitteln der EU kofinanziert und vom Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

(mag)

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