Politik

"Wut-Oma" Frieda Nagl präsentierte ihr Buch

Heute Redaktion
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"Kummert's euch wieder um die kleinen Leute", das ist die zentrale Botschaft, die "Wut-Oma" Frieda Nagl (75) in ihrem am Freitag erschienenen Buch für Österreichs Politiker bereithält. "Heute" verriet Frieda Nagl, warum ihr TV-Auftritt beinahe in die Hose gegangen wäre!

"Kümmert's euch wieder um die kleinen Leute". Das ist die zentrale Botschaft, die Nagl (75) in ihrem am Freitag erschienenen Buch für Österreichs Politiker bereithält. "Heute" verriet Frieda Nagl, warum ihr TV-Auftritt beinahe in die Hose gegangen wäre!
Die wortgewaltige Alt-Wirtin, die Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (VP) vor laufender Kamera die Leviten las, präsentierte im Wiener Café Griendsteidl Freitagvormittag ihre 192-seitigen Memoiren.

Darin verrät sie, dass sie vor ihrem geschichtsträchtigen Fernsehauftritt auf das Schminken in der Maske verzichtete ("Ich hielt das für überflüssig") und, dass ihre Zorn-Rede beinahe ins Wasser gefallen wäre. "Mitterlehner redete und redete. Die Zeit verging, ohne, dass ich dran kam." Sie dachte: "Wenn das so weitergeht, werde ich keine Gelegenheit mehr haben, ihn herunterzuputzen. Also fing ich an, Moderator Resetarits Zeichen zu geben."

Als Peter Resetarits schließlich endlich ins Publikum schaute, deutete die Alpenrebellin auf die Uhr. Kurz darauf dann der Showdown. Mit den Worten: "... und noch ein Thema möchte ich an Sie herantragen, Herr Mitterlehner, von einer Dame aus Salzburg", gab er die Bühne frei für Frieda Nagl. Und dann polterte die Alpen-Rebellin los...

 

"Was jemand nicht kennt, kann er nicht vertreten"

Fans ihrer direkten Art kommen im Buch "Wut-Oma" voll auf ihre Kosten. Auf 192 Seiten schreibt Frieda Nagl über ihre Kindheit mit 15 Geschwistern, den stressigen Alltag als Gastronomin – und ihre tristen Erfahrungen mit 20 Jahren Regionalpolitik.

Ihr Hauptkritikpunkt: Politiker würden sich nicht mehr dort aufhalten, wo das Leben stattfindet, sondern nur noch dort, wo Politik gemacht wird. "Wenn einer von denen ins Raurisertal kommt, müssen die Menschen artig dastehen und klatschen, aber sie tun es stumm, weil sie in Wirklichkeit Angst vor den Politikern haben", so Frieda Nagl. "Die Politiker müssten irgendwann in ihrem Leben richtige Arbeit wie die kleinen Leute machen, denn, was jemand nicht kennt, kann er nicht vertreten. Solche Politiker neigen dann dazu, nicht die Menschen, sondern die Banken, die Konzerne und die EU zu vertreten."

Kurz verspricht Wut Oma persönliches Gespräch

Als einzige rühmliche Ausnahme fällt der Alt-Wirtin der Pension "Alpenrose" nur ÖVP-Außenminister Sebastian Kurz ein. An ihm hat sie laut eigener Aussage Gefallen gefunden: "Dem ist es egal, wer ihm gegenübersteht. Er redet immer gleich." Nagl würde den Jung-Politiker gern treffen, um ihm zu sagen: "Lass' dich bitte nicht verheizen." Und tatsächlich: Sebastian Kurz sagte seinem Fan aus Salzburg ein persönliches Gespräch in Wien zu!