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"Zu viele Nager? Egal, lasst sie uns aufessen!"

Mit diesem ungewöhnlichen "Lösungsansatz" für die Biber-Plage lässt der Ortschef einer italienischen Gemeinde aufhorchen.

Heute Redaktion
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Der Bürgermeister der lombardischen Ortschaft Gerre de Caprioli, Michel Marchi, schlug den Bewohnern seiner Gemeinde vor, endlich etwas gegen das jahrelange Nagetier-Problem zu unternehmen. Die Biberratten, Nutria genannt, werden in der norditalienischen 1000-Seelen-Ortschaft nahe des Poflusses immer mehr. Versuche, die Nagetiere zu verbannen, scheiterten bisweilen. Um dem Problem endlich entgegenzutreten, schlägt der 31-Jährige kurzerhand vor, die Tierchen eben zu verzehren.

Er selbst habe schon mehrmals Nutria-Fleisch gekostet. Es schmecke besser als Hasenfleisch. Der Verzehr sei bedenkenlos. "Biberratten sind Pflanzenfresser uns sehr sauber", versicherte Marchi. Man könnte das Fleisch etwa auf Volksfesten in der Gegend anbieten oder eben in regionalen Restaurants.

Wenig überraschend stößt der Vorschlag des italienischen Bürgermeisters auf viel Gegenwind, allen voran von Tierschützern. Der lombardische Regionalparlamentarier Fabio Rolfi meinte dazu, dass die Biberratten-Plage tatsächlich einer Lösung bedarf, aber eben nicht dieser.

Die Nutria sind als invasive Tierart eingestuft, sie haben keine natürlichen Feinde. Ihr Verzehr sei in einigen europäischen Ländern nicht unüblich. In Italien ist das Essen von Biberfleisch allerdings per Gesetz verboten. "Südtirol News" berichtet in Berufung auf einen Ernährungswissenschafter, dass es bisweilen noch keine umfassenden Untersuchungen über den Nutria-Fleischverzehr gebe.

(red)