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"Zwei Mal Sex im Jahr – ich habe genug!"

Seit vier Jahren hat Fred eine Freundin. Alles läuft super, aber Sex gibts immer weniger. Sie meint, es werde dann schon wieder besser. Stimmt das?

Heute Redaktion
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Seit vier Jahren hat Fred eine Freundin. Alles läuft super, aber Sex gibts immer weniger.  Sie meint, es werde dann schon wieder besser...
Seit vier Jahren hat Fred eine Freundin. Alles läuft super, aber Sex gibts immer weniger. Sie meint, es werde dann schon wieder besser...
Bild: iStock

Frage von Fred (27) an Doktor Sex: Ich habe seit vier Jahren eine Freundin. Alles läuft super, außer dass wir fast nie Sex haben. In diesem Jahr hatten wir zwei Mal Geschlechtsverkehr. Sie sagt zwar, dass sie mich liebt, dass sie mich heiraten will und dass es dann schon wieder besser wird. Aber langsam hege ich Zweifel. Was soll ich tun?

Antwort von Doktor Sex:

Lieber Fred

Ob ein Paar Sex hat oder nicht, ist eine Frage von Entscheidungen und nicht von wundersamen Fügungen und Zufällen. Und auch die Liebe spielt diesbezüglich nur eine nebensächliche Rolle. Denn: Genauso, wie man Sex haben kann ohne sich zu lieben, kann man sich lieben, ohne Sex zu haben. Es ist daher gut möglich, dass für deine Freundin alles stimmt und nur du mit dieser Situation ein Problem hast. Du tust daher gut daran, dir Klarheit zu verschaffen, bevor du sie heiratest.

Werdet euch in einem ersten Schritt für euch selber bewusst, was eure Vorstellungen sind von gelingendem, erfüllendem und befriedigendem Sex in einer Beziehung. Bedenkt dabei, dass es neben dem Geschlechtsverkehr auch noch viele andere Möglichkeiten gibt für erotische körperliche Begegnungen. Ich denke zum Beispiel an Massagen, aber auch das gemeinsame Tanzen, ein Wellness-Wochenende oder ein Saunabesuch bieten sich an, um miteinander in eine sinnlich-erotische Begegnung zu kommen.

Stellt euch dann gegenseitig vor, was ihr aufgeschrieben habt und versucht herauszufinden, ob und wenn ja wie es möglich ist, dass beide angemessen auf ihre Rechnung kommen. Hier gilt es zu berücksichtigen, dass Sexualität in einer Partnerschaft Schwankungen unterworfen ist und sich in ständiger Entwicklungen befindet. Viele Paare bleiben aber auf der Schnittmenge der je unterschiedlichen Vorstellungen und Bedürfnisse bezüglich Sexualität sitzen und repetieren einfach das, was sich im laufe der Zeit als für beide einigermassen akzeptabel herauskristallisiert hat.

Früher oder später wird aber der eine der beiden Partner genug von dieser Beschränkung haben und Lust verspüren auf mehr. Oft beginnen an diesem Punkt Beziehungskrisen, weil beide Seiten versuchen, das Sexualleben in ihrem Interesse zu beinflussen. Schnell verrennt man sich dann in Forderungen und Vorwürfen, statt sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen und ehrlich über das zu sprechen, was Sache ist. (bwe) (mp)