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1.100 tote Delfine an Küste in Frankreich angepült

Jetzt schlagen Tierschützer Alarm! Vor der französischen Atlantikküste wurden seit Anfang des Jahres 1.100 verendete Delfine angeschwemmt.

Heute Redaktion
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Bild: picturedesk.com

Die Bilder der toten Tiere treiben einem Tränen in die Augen: In den ersten drei Monaten des Jahres wurden bereits so viele verendete Delfine angeschwemmt, wie im gesamten Jahr zuvor. "So viele tote Tiere hat es noch nie gegeben", sagte Willy Dabin von der Beobachtungsstelle Pelagis.

Pelagis ist eine Einrichtung der Universität La Rochelle und des Nationalen Zentrums für wissenschaftliche Forschung, sie widmet sich dem Schutz von Meeressäugern und Seevögeln.

Verletzungen stammen von Fischernetzen

Die meisten der 1.100 toten Tiere hatten große Wunden oder waren verstümmelt, die Verletzungen sollen von Fischernetzen stammen. Wieso die Zahl der toten Tiere so angestiegen ist, wissen die Umweltschützer nicht, darüber kann nur spekuliert werden. Schätzungen zufolge würden 90 Prozent davon stammen, dass sich die Delfine in den Netzen der Fischereiindustrie verfangen. Teils würden sie schon durch die Netze oder durch die Schiffsschrauben verletzt, heißt es von Umweltaktivistinnen und -aktivisten.

Frankreichs Regierung will sich darum kümmern

Umweltminister Francois de Rugy kündigte jetzt Maßnahmen an: Fischkutter sollen in Zukunft verpflichtet werden, Geräte einzusetzen, die akustische Warnsignale an die Meeressäuger senden und sie damit vertreiben sollen. Doch den meisten Umweltschutzorganisationen geht dieser Plan nicht weit genug.

Die Präsidentin der Umweltschutzorganisation "Sea Shepherd", Lamya Essemlali, bezeichnet die geplanten Maßnahme als völlig nutzlos: Viele Fischer würden die Geräte am Meer ausschalten, aus Angst, damit auch ihre Fangfische zu vertreiben. Nur bei Kontrollen seien die Warnsignale dann kurzfristig eingeschaltet. Zudem würden diese Maßnahmen auch neue Probleme schaffen, weil sie zur akustischen Meeresverschmutzung beitragen.

(isa)

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