App für Gitarre-Unterricht

1 Mio. Euro Schulden! Darum ist Start-up jetzt pleite

Schlussakkord in D-Moll: Das Linzer Unternehmen Fretello, weltweit bekannt für seine gleichnamige Musik-App, musste Konkurs eröffnen.

Oberösterreich Heute
1 Mio. Euro Schulden! Darum ist Start-up jetzt pleite
In Zusammenarbeit mit Musikschulen entwickelte das Start-up einen interaktiven Lehrplan für den digitalen Unterricht.
European Super Angels Club

Kurz vor dem Zehn-Jahr-Jubiläum ist alles vorbei: 2014 gründeten Florian Lettner und Wolfgang Damm das Start-ups und wurden schnell zu echte Stars in der Szene.

App half beim Gitarrelernen

Ursprünglich entwickelte das Unternehmen eine App für 360-Grad-Actionkameras. Erst ab 2016 wurde der Fokus auf die Planung und den Vertrieb einer KI-basierten Lern-Applikation fürs Gitarrespielen gelegt. In Zusammenarbeit mit Musikschulen wurde ein interaktiver Lehrplan für den digitalen Unterricht entwickelt. 

Florian Lettner (li.) und Wolfgang Damm, Gründer und Geschäftsführer von Fretello
Florian Lettner (li.) und Wolfgang Damm, Gründer und Geschäftsführer von Fretello
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Für den Aufbau und die Finanzierung der Vermarktung heuerten Lettner und Damm verschiedene Risikokapitalgeber an: sogenannte Business Angels und Venture-Capital-Investoren. Es gelang aber kein gewinnbringender Verkauf der App, und die Umsätze brachen ein. 

Werbeeinnahmen weggebrochen

Das Start-up konnte zunächst Einnahmen mit einem Abo-Modell der App und mit Werbung auf Facebook generieren. Verschärfte Datenschutz-Kontrollen durch Apple machten den Linzern dann aber einen Strich durch die Rechnung.

Außerdem war es den Betreibern unmöglich, Umsatzrückgänge zu kompensieren. Darüber hinaus erfüllten Vertriebspartnerschaften mit den Firmen Yamaha und Thomann die Erwartungen nicht. 

Fretello beschäftigte einst 18 Mitarbeiter. Von der Pleite sind 26 Gläubiger betroffen. Die Schulden betragen rund 1 Mio. Euro. Dem steht ein Vermögen von zirka 779.000 Euro gegenüber.

Vermutlich wird das Unternehmen nicht fortgeführt. Außerdem ist keine Sanierung geplant.

Keine Kunden, hohe Kosten

Diese Pleite muss sich anfühlen wie der sprichwörtliche Sprung ins kalte Wasser: Die 2004 gegründete Firma Goldmann Pools & Wellness aus Engerwitzdorf (Bez. Urfahr-Umgebung) ist insolvent. Das Unternehmen ist im Handel von Schwimmbecken, Abdeckungen, Whirlpools und Zubehör tätig.

Von der Pleite sind sieben Mitarbeiter und 60 Gläubiger betroffen. Die Schulden betragen rund 2,95 Mio. Euro. Dem steht ein Vermögen von zirka 1,88 Mio. gegenüber.

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