Österreich

1 Woche campen für Aufenthaltserlaubnis

Heute Redaktion
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Rund 30 Personen campen derzeit vor der MA35 (Brigittenau).
Rund 30 Personen campen derzeit vor der MA35 (Brigittenau).
Bild: Helmut Graf

Seit Tagen harren Dutzende Menschen vor dem Haus der Einwanderungsbehörde in der Brigittenau aus. Sie wollen am 2. Jänner einen Aufenthaltstitel ergattern – die Polizei verstärkt nun die Streifen.

Die Türen des Einwanderungsamts der MA35 in der Dresdner Straße 93 sind derzeit fest verschlossen. Davor herrscht aber reges Treiben: Bis zu 30 Menschen, vor allem Asiaten, haben sich auf Campingsesseln, mit Schlafsäcken und Decken unter einem Vordach eingerichtet. Sie wollen noch fast eine Woche, bis zum 2. Jänner, ausharren, trotz Regen und Kälte.

Grund für "Campinglager"

Nächsten Donnerstag werden von der MA35 130 Aufenthaltstitel für "Drittstaatsangehörige ohne Erwerbsabsicht" vergeben. Wer einen der heiß begehrten Titel haben will, muss persönlich darum ansuchen. Die Vergabe erfolgt strikt nach dem "First come, first serve"-Prinzip.

"Der Andrang ist jedes Jahr groß", so ein Sprecher des zuständigen Stadtrats Jürgen Czernohorsky (SPÖ) zu "Heute". Dass die Antragsteller allerdings schon eine Woche zuvor vor dem Gebäude campieren, sei eine Neuheit. Bei einigen der Wartenden soll es sich außerdem um bezahlte Stellvertreter handeln, die möglicherweise jemand anderem einen Platz freihalten.

Die Polizei verstärkt ihre Streifen und wird am 2. Jänner in der Behörde in der Brigittenau präsent sein. Gegen die "Campierverordnung" verstoßen die Wartenden nicht – "zumindest, solange sie keine Zelte aufstellen", so eine Polizeisprecherin.