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10 Mio. Dollar für Baseball während Volk verhungert

Heute Redaktion
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Pitcher Jhoulys Chacin (45) in Aktion
Pitcher Jhoulys Chacin (45) in Aktion
Bild: Reuters

Die Wirtschaft ist am Boden und die medizinische Versorgung ist zusammengebrochen. Aber für Sport hat Venezuelas Präsident Nicolas Maduro genug Geld.

Venezuela steht seit Monaten am Rand eines Bürgerkriegs. Bei Demonstrationen gegen die Regierung des Sozialisten Nicolas Maduro sind bis jetzt rund 125 Menschen gestorben. Die Opposition und weite Teile der Bevölkerung fordern Neuwahlen: Maduro habe mit seiner Wirtschaftspolitik das erdölreiche Land in den Ruin geführt.

Jetzt wurde bekannt, dass er eine Förderung in Höhe von 10 Millionen US-Dollar genehmigt hat – und zwar für den Baseball-Verband. Die Saison (acht Teams) startet kommende Woche und das Geld soll helfen, Transfers durchzuführen und Ausrüstung zu kaufen.

Doch trotz der Popularität des Sports steigt damit die Wut der Venezolaner weiter: "Sie sollten lieber Medizin und Nahrungsmittel kaufen, Dinge die wir nicht haben", sagte Javier Hernandez (45) vor einem Fanshop der Caracas Lions. Er fordert so wie viele seiner Landsleute ein Aussetzen der Saison, da es derzeit wichtigere Dinge gibt.

Die Baseball-Liga argumentiert, dass ohne die staatliche Hilfe der Spielbetrieb eingestellt werden müsse und 6.000 Jobs gefährdet wären.

Inflation explodiert

Obwohl Venezuela über die größten Erdölreserven der Welt verfügt, sind sie Supermärkte leer, die Arbeitslosigkeit immens, die Inflationsrate liegt heuer bei unglaublichen 720 Prozent. Und es mangelt vorne und hinten in der öffentlichen Versorgung. Wie katastrophal die Zustände sind, zeigen Fotos aus einem Krankenhaus, wie schwangere Frauen im Wartezimmer auf Bänken gebären müssen.

(jm)

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