Wien

10. Notarzt-Einsatz-Fahrzeug geht in Rettungsbetrieb

Mit dem neuen NEF beim Traumazentrum der AUVA wurde auch das "Rendezvous-System" vorgestellt. So soll die Versorgung von Patienten noch besser werden.

Louis Kraft
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    Morgen, Freitag, geht der mittlweile zehnte NEF Wiens in Betrieb.
    Morgen, Freitag, geht der mittlweile zehnte NEF Wiens in Betrieb.
    R.Reichhart

    Morgen, Freitag, startet das neue Notarzt-Einsatz-Fahrzeug des Traumazentrum Wien (TZW-NEF) in Kooperation mit der Wiener Berufsrettung offiziell den Betrieb. Damit soll die Expertise der AUVA-Notärzte und der Wiener Berufsrettung gebündelt und direkt zu den Patienten gebracht werden. Zudem soll damit die Einbindung des Traumazentrums Wien der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) in das Notarztwesen gewährleistet werden, um die Versorgung im Süden Wiens weiter zu verbessern. Mit dem neuen NEF sind nun bereits zehn Notarzt-Einsatz-Fahrzeuge in Wien im Einsatz.

    Die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) gilt als Vorreiter in der Versorgung von Unfallopfern. Das Traumazentrum Meidling ist das größte Zentrum für die traumatologische Versorgung von Unfallopfern in Österreich und nimmt eine Schlüsselrolle in der Gesundheitsversorgung des Großraumes Wien und der gesamten Ostregion ein. Jährlich werden hier rund 110.000 Patienten versorgt, davon rund 11.000 stationär.

    "Wichtiger Baustein in präklinischer Versorgung"

    "Es freut mich sehr, dass ab sofort am Standort des Traumazentrums Wien Meidling ein neues Notarzt-Einsatz-Fahrzeug in Betrieb geht. Mit diesem modernen Notarzt-Rettungsmittel wird das Angebot der qualitativ hochwertigen präklinischen Versorgung in Wien um einen wichtigen Baustein erweitert. Die Zusammenarbeit zwischen der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt und der Wiener Berufsrettung vereint die Kompetenzen der beiden Player im Sinne der bestmöglichen Versorgung der Wiener Bevölkerung", erklärt Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).

    Kooperation mit der Wiener Berufsrettung

    Der Betrieb des Notarzt-Einsatz-Fahrzeugs erfolgt in Zusammenarbeit mit der Wiener Berufsrettung (MA 70). Die Berufsrettung verfügt über ausgezeichnete Notfallsanitäter mit präklinischer Erfahrung und umfassendster Ausbildung und stellt das NEF, einen VW-Caddy, zur Verfügung. Die AUVA bringt bestens ausgebildete Notärzte, die räumliche Infrastruktur (Einsatzstelle, Diensträume und eine spezielle Garage) sowie die notwendige Ausstattung des NEF mit Medikamenten in die Kooperation ein. 

    Das Kernteam der AUVA besteht aus sechs Notärzten, die darüber hinaus eine Ausbildung in den Fächern Anästhesie und Intensivmedizin mit Traumaexpertise haben und über langjährige Erfahrung im boden- wie luftgebundenen Notarztwesen verfügen. Die Implementierung des TZW-NEF in das Notarztwesen sieht drei Stufen vor. In der ersten Stufe ist der Betrieb von Montag bis Freitag von 7 bis 19 Uhr vorgesehen, da die AUVA primär einen Versorgungsauftrag für Arbeitsunfälle hat. Das Einsatzspektrum des TZW-NEF umfasst darüber hinaus alle Arten von präklinischen Notfällen. Angefahren werden alle Notfälle im Einzugsbereich, die eine notfallmedizinische Versorgung benötigen.

    Defi, Beatmungsgerät und Kindernotfalltasche als NEF-Standards

    Mit der Ausstattung des NEF ist es im Falle des Falles möglich, vor Ort lebensnotwendige Maßnahmen zu setzen, wurde betont. Zur Standardausstattung gehören ein Defibrillator, ein Beatmungsgerät, Intubation, ein mCPR-Gerät für die Reanimation, ein Videolaryngoskop für den schwierigen Atemweg, eine Kindernotfalltasche, ein spezielles Trauma-Equipment und vieles mehr. Neu ist ein kompaktes Ultraschallgerät, mit dem erste Untersuchungen durchgeführt werden können, um innere Verletzungen zu erkennen.

    Das Notarztsystem funktioniert nach dem Rendezvous-System: Ein Notarzt und ein Notfallsanitäter fahren mit dem Notarzt-Einsatz-Fahrzeug (NEF) zum Berufungsort oder treffen sich unterwegs mit dem Rettungswagen, in dem der Notfallpatient transportiert wird. Die notärztliche Versorgung wird durchgeführt, gemeinsam erfolgt der Transport ins Krankenhaus.