Die Folgen der Jahrhundertflut wirbeln auch den TV-Wahlkampf gehörig durcheinander. Donnerstagabend hätten die Chefs der fünf Parlamentsparteien auf Servus TV (live ab 21.50 Uhr) in einer "Runde der Spitzenkandidaten" aufeinander treffen sollen.
Bundeskanzler Karl Nehammer zog seine Teilnahme am Mittwoch allerdings zurück. Er fliegt zu einem Hochwassergipfel nach Polen. Premier Tusk hat die Regierungschefs der betroffenen Länder nach Breslau eingeladen. Auch Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich angekündigt.
Bei Servus TV begann daraufhin ein großes Feilschen um den Ort der Debatte. Kickl, Babler, Meinl-Reisinger hätten gemäß "Heute"-Infos auf eine Aufzeichnung in der Wiener Krieau gedrängt, um nicht eigens für die Debatte in den Hangar 7 nach Salzburg reisen zu müssen.
Für Nehammer-Vertreterin Karoline Edtstadler ein absolutes Nogo. Die Kanzleramtsministerin und Salzburgerin befindet sich für Termine in ihrer Heimat und beharrte auf dem ursprünglichen Ort der Sendung unter Leitung von Star-Moderator Michael Fleischhacker.
Und so sprangen sukzessive weitere hochkarätige Parteienvertreter ab: Herbert Kickl wollte Vize-Klubchefin Susanne Fürst entsenden; Andreas Babler sich von Julia Herr vertreten lassen. Aus der ersten Reihe wollten sich nur Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger (für sie geht es tags darauf weiter nach Vorarlberg) und Grünen-Bundessprecher Werner Kogler duellieren.
Mittwochabend strich Servus TV die Runde schließlich komplett. Polit-Fans müssen allerdings nicht lange darben: Bereits am Freitag stehen die abgesagten ORF-Duelle Kanzler vs. Kogler (20.15 Uhr) und Kickl vs. Babler (21.05 Uhr) auf FS2 am Programm. Am Donnerstag vor der Wahl sollen die Spitzenkandidaten dann auch im Öffentlich-Rechtlichen gegeneinander antreten.