Niederösterreich

10 Tote in NÖ-Heim – Personal kam auch noch mit Corona

Rund zehn Tote, zahlreiche erkrankte Pfleger soll es in einem privaten Pflegeheim im Großraum Sankt Pölten geben. 

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Corona-Labortest in Österreich
Corona-Labortest in Österreich
Picturedesk/Johann Groder

"Fast das gesamte Personal ist bzw. war schon betroffen", bringt es ein Insider des Pflegeheims in Niederösterreich auf den Punkt. Personell und logistisch seien daher die Herausforderungen enorm. Selbst positive Pflegekräfte hätten noch den einen oder anderen Tag Dienst schieben müssen. "Unfassbar eigentlich, wenn man bedenkt, dass einige per Zug oder Bus in die Arbeit fahren", so eine Pflegerin weiter.

"Masken erst seit November"

Die Probleme in diesem privaten Pflegeheim im nö. Zentralraum haben bereits im Frühjahr begonnen: Bereits im März und April hatte es keinen Schutz für das Personal gegeben, weil der Chef angeblich zu sparsam war ("Heute" berichtete). Seit Beginn der Pandemie gibt es im Heim rund zehn Tote zu beklagen.

"4 Tage dieselbe Maske"

"Erst im November bekamen wir endlich FFP-2-Masken. Im November! Das muss man sich mal vorstellen", so die Pflegerin weiter. "Und die Mitarbeiter müssen bis zu vier Tage dieselbe FFP-2-Maske tragen. Die Schutzkleidung ist dürftig, die Mitarbeiter haben keine Schutzoveralls, sondern lediglich OP-Mäntel", so ein Insider weiter. "Wird neue Schutzkleidung von Seiten des Personales gefordert, muss diskutiert werden. Denn oberste Prämisse: Sparen und nochmal sparen!", ergänzt die Pflegerin.

"Anrufe trotz Krankheit"

"Und sobald ein Pfleger in Quarantäne ist, wird er von der Pflegedienstleitung mit Anrufen bombardiert , weil der Personalmangel verheerend ist", verrät der diplomierte Pfleger. Da dürfe man sich nicht wundern, wenn dann fast die ganze Belegschaft erkranke.

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