Österreich

Altenpfleger: "Geiziger Chef kauft keine Masken"

Heute Redaktion
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Heim (Symbol)
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Bild: picturedesk.com (Symbol)

Unfassbare Zustände in einem privaten Pflegeheim in NÖ: Weder Personal noch Bewohner tragen Mundschutz. "Der Chef kauft sie uns einfach nicht", so ein Angestellter.

"Ich habe ehrlich gesagt einfach Angst. Angst um mich und meine Angehörigen und natürlich auch um die Bewohner", sagt ein Mitarbeiter eines privaten Pflegeheimes in NÖ (Anm. Name und Betreiber d. Red. bekannt). Denn aus Kostengründen verzichtet der Chef des Heimes auf Mundschutz und jegliche Schutzausrüstung. "Auch mit Handschuhen müssen wir sparen", so der Mitarbeiter weiter.

Fiebermesser funktioniert nicht

"Wir haben nicht mal ordentliche Fiebermesser. Wir hatten ein ordentliches Gerät genau eine Woche lang, dieses wurde dann eingezogen, weil es rund 90 Euro kostet. Wir haben nur die Billiggeräte. Diese messen aber die Körpertemperatur ungenau, wir müssen dann meist 1 bis 1,5 Grad dazuzählen. Wenn wir zum Beispiel Krankentransporte haben, hält uns das Rote Kreuz für Deppen. Weil die glauben natürlich, wir sind zu blöd zum Temperaturmessen", so eine Angestellte weiter.

"Auch bei der Abrechnung der Stunden stimmt einiges nicht. Sogenannte Lichtstunden (Anm.: hat man im Nachtdienst - zb. bei 12 Stunden Nachtdienst gelten zwei Stunden als Lichtstunden) verschwinden einfach. Und Betriebsrat haben wir sowieso nicht", so die wütende Mitarbeiterin weiter.

"Jeder Supermarkt, jeder Frisör, jede kleine Trafik ist weit besser ausgerüstet als wir. Dabei sind wir ein Pflegeheim, haben teilweise wirklich schwere Fälle und Hochrisikopatienten", schüttelt der Pfleger über seinen gierigen Chef nur den Kopf.

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