Wien

100 Frauen als Opfer von Islam- "Sittenwächtern"

Seit Februar laufen die Ermittlungen gegen mehrere tschetschenische "Sittenwächter". Die Wiener Polizei geht mittlerweile von Hunderten Opfern aus.

Florian Horcicka
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Bei den Festgenommenen wurden Mobiltelefone, diverse Gas- und Schreckschusswaffen sowie 5.000 Euro in Bargeld sichergestellt
Bei den Festgenommenen wurden Mobiltelefone, diverse Gas- und Schreckschusswaffen sowie 5.000 Euro in Bargeld sichergestellt
LPD Wien

Schauderhafte Zeugnisse einer Parallelwelt mitten in Wien: Weibliche Personen aus der Tschetschenen-Community, die sich eines "Fehlverhaltens" schuldig machten, sollen von selbst ernannten "Sittenwächtern" belehrt, gedemütigt, bedroht und misshandelt worden sein.

Ihre Fotos wurden in Moscheen an den Pranger gestellt, Videos der Opfer bei Familienfeiern als abschreckendes Beispiel vorgeführt. Das geht aus einem gestern veröffentlichten Zwischenbericht der Polizei hervor, die seit Februar in dem islamistisch-konservativen Milieu Spuren auswertet.

Geheime Online-Gruppen

Vier Personen befinden sich in U-Haft. Gegen sieben weitere, darunter eine Frau, wird auf freiem Fuß ermittelt. Die Anzeigen lauten auf Gründung einer kriminellen Vereinigung sowie eines verbrecherischen Komplotts und Nötigung. Die Bande soll Datenbanken über "Verfehlungen" geführt haben. Kommuniziert wurde in geheimen Online-Gruppen.

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