Wien

100 Jahre "Zuckerltante": "Die Zukunft sieht süß aus!"

Die "Zuckerltante" hat in der Brigittenau bereits Kultstatus. Inhaberin Monika Erhart betreibt das Süßwaren-Geschäft in der vierten Generation.

Yvonne Mresch
Inhaberin Monika Erhart (li.) führt die "Zuckerltante" in der Brigittenau mittlerweile in vierter Generation. Trotz Corona- und Energiekrise sowie Teuerungen lässt sie sich nicht unterkriegen und sagt: "Die Zukunft sieht süß aus!"
Inhaberin Monika Erhart (li.) führt die "Zuckerltante" in der Brigittenau mittlerweile in vierter Generation. Trotz Corona- und Energiekrise sowie Teuerungen lässt sie sich nicht unterkriegen und sagt: "Die Zukunft sieht süß aus!"
Denise Auer

Spaziert man durch die Klosterneuburger Straße, kommt man an der "Zuckerltante" nicht vorbei. Schon von weitem sticht das kleine rosa Geschäftslokal mit verschnörkerlter Schrift ins Auge, in den Auslagen tummeln sich Lebkuchen neben Schokoladenspezialitäten.

Das Traditionsunternehmen blickt auf eine lange Geschichte zurück: 1922 von der Urgroßmutter der heutigen Inhaberin Monika Erhart gegründet, überstand es Kriege und Krisen und feiert nun im Oktober 100-jähriges Jubiläum. Das Geheimnis? "Wir lieben das Naschen einfach sehr", lacht Erhart im Gespräch mit "Heute". "Wir stehen wirklich hinter unserem Beruf!" Und die Liebe zum Süßen geht weit: Erharts Mutter engagierte sich 13 Jahre lang ehrenamtlich beim Wiener Bonbonball.

"Kennen unsere Kunden über Generationen"

In ihrem Geschäftslokal verkauft Erhart zahlreiche Produkte von kleinen Produktionsfirmen: Von Lebkuchen aus der Brigittenau über Schokolade aus Osttirol bis hin zu Trüffel in selbst zusammengestellten Bonbonnieren, handgemachten Torten und Dekor. "Die Trüffel sind am beliebtesten, man schmeckt die handgemachte Schokolade einfach", erzählt sie.

Mit seiner langjährigen Geschichte zählt der kleine Shop mittlerweile auch zahlreiche Stammkunden. "Wir kennen viele bereits über Generationen. Die Eltern haben bei meiner Oma eingekauft, die Kinder kommen jetzt zu mir. Das ist das Schöne", freut sich die Chefin.

"Zucker kostet jetzt doppelt so viel"

Weniger schön war hingegen die letzte Zeit, in der die "Zuckerltante" mit der Coronakrise und steigenden Preisen zu kämpfen hatte: "Die Pandemie war schlimm, wir mussten flexibel sein und haben teilweise auf der Straße verkauft. Als Lebensmittelgeschäft durften wir zwar offen halten, hatten aber natürlich weniger Kunden", so Erhart. Lieferungen kamen verzögert oder gar nicht an: "Früher erreichte uns eine von zehn Lieferungen nicht. Heute ist es teils umgekehrt."

Auf den Lockdown folgte die Preissteigerung, die sie nun auch an die Kunden weitergeben muss: "Alles ist teurer geworden, der Zucker kostet jetzt doppelt so viel. Hinzu kommen die Energiepreise. Wir mussten nicht extrem erhöhen, aber doch ein wenig", berichtet die Chefin.

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Bei den Kunden stößt sie damit aber auf Verständnis: "Die meisten sagen mir, damit haben sie auch gerechnet." Gerade in schwierigen Zeiten sei es für viele außerdem ein Highlight, sich die Lieblingsschokolade zu holen. Um Strom zu sparen, hat die Inhaberin die Außenbeleuchtung bereits abgedreht: "Bei der Klimaanlage kann ich nicht sparen, die brauche ich für die Ware. Aber wir versuchen generell, Strom zu sparen."

Trotz Krisen bleibt Erhart positiv – schließlich läuft das Geschäft bereits seit 100 Jahren und so soll es auch weitergehen: "Die Zukunft sieht süß aus", ist die Chefin sicher. Mehr Infos unter www.zuckerltante.at

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