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Nach Freibad-Aus will Lisel (100) in die Politik

Heute Redaktion
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Die Schließung des örtlichen Freibads schmeckte Lisel Heise (100) ganz und gar nicht: Sie kandidiert nun für den Stadtrat ihrer Gemeinde - und sie ist nicht allein.

Lisel Heise hat einen Weltkrieg erlebt, vier Kinder großgezogen, beim Neubeginn nach dem Krieg geholfen und kandidiert jetzt als 100-jährige für den Stadtrat ihres Heimatorts Kirchheimbolanden im deutschen Rheinland-Pfalz. Sie ist somit die älteste Kandidatin.

"Man muss ja doch, solange die eigenen Kräfte noch reichen und das Gehirn noch halbwegs ordentlich tickt, was tun. Die Verantwortung bleibt immer bei den alten Menschen. Die haben immer die Verantwortung für das, was hinterher kommt in den Generationen", stellt die Dame fest.

Letzter Anstoß für ihr Engagement war die Schließung ihres geliebten Freibads: "Das ist ein Missverständnis, dass man gerade diesen gesunden Sport aus Sparsamkeitsgründen ad acta legt und für andere Sportarten wie Fußball, die so verletzungsträchtig sind, so viel Geld ausgibt. Das müsste jetzt wieder mehr publik gemacht werden."

"Wir für Kibo" (Kirchheimbolanden, ca. 8000 Einwohner im Donnerbergkreis) heißt die Initiative, für die Heise am 26. Mai antritt. Der Name "Kibo" steht dabei für den Ort Kirchheimbolanden, der etwa 8.000 Einwohner umfasst. Viele der Bürger teilen Heises Freibad-Anliegen, anderen ist ihre Forderung jedoch ein Dorn im Auge: "Bei einer Bürgerbesprechung habe ich das Mikrofon bekommen, nur zwei Sätze über das Schwimmbad gesagt, und plötzlich war der Strom abgestellt - also das ist Demokratie."

Heise führt ein bewegtes Leben, arbeitete als Lehrerin, half im Krieg Umsiedlern und heiratete 1942. Nach dem Krieg arbeitete sie wieder als Lehrerin. Mit einem Mandat im Stadtrat würde sie in die Fußstapfen ihres Vaters treten: Vor rund 80 Jahren ging er selbst dieser Tätigkeit nach. Sie kandidiert auf Listenplatz 20 - je mehr Wähler ihren Namen ankreuzen, desto weiter rutscht sie nach vorne.

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    "Heute"-Montage, Material APA-Picturedesk

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