Wien

100 Mäuse in Wiener Labor qualvoll verhungert

Die Tiere eines Zuchtlabors im AKH sollen extrem vernachlässigt worden sein. Mindestens 100 Mäuse sind verhungert und verdurstet.

Roman Palman
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Tierversuche sind nach wie vor umstritten. (Symbolfoto)
Tierversuche sind nach wie vor umstritten. (Symbolfoto)
Getty Images/iStockphoto

In einem zugangsbeschränkten Zuchtlabor des Biomedizinischen Forschungsinstituts im Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien soll sich ein Fall von grausamer Tierquälerei abgespielt haben. Die Organisation Tierschutz Austria (TSA) hat den Vorfall, der sich bereits Ende November zugetragen haben soll, nun öffentlich gemacht.

Demnach soll es über einen längeren Zeitraum unterlassen worden sein, Mäuse, die für verschiedene Tierversuche gezüchtet und eingesetzt werden, zu füttern und mit Wasser zu versorgen. Insgesamt sollen dadurch mindestens 100 Mäuse verhungert und verdurstet sein. Nun steht der Verdacht von Vorsätzlichkeit im Raum. Zahlreiche Zeugenaussagen und Fotomaterial von Angestellten sollen dies belegen.

"Sollte sich der Sachverhalt bestätigen, wäre dies nicht nur unethisch grausam, sondern erfüllt den Tatbestand der Tierquälerei", so die Tierschützer abschließend. Die Organisation fordert eine eine umfassende Aufklärung und hat eigenen Abgaben zufolge bereits die Einleitung eines Straf- und Ermittlungsverfahrens beantragt.

Labormäuse in einem Labor der Veterinärmedizinischen Universität in Wien. (Archivbild, 2015)
Labormäuse in einem Labor der Veterinärmedizinischen Universität in Wien. (Archivbild, 2015)
HANS KLAUS TECHT / APA / picturedesk.com

Das sagt die MedUni dazu

Gegenüber "Heute" erklärt die MedUni Wien in einer Stellungnahme: "Es wurde seitens der MedUni Wien unverzüglich reagiert, die Tiere wurden sofort versorgt und eine interne Untersuchung der Missstände wurde eingeleitet, um die Vorwürfe vollinhaltlich aufzuklären", heißt es seitens der MedUni. Eine Mitarbeiterin sei in Folge der Causa gekündigt worden.

"Wir sind uns unserer großen Verantwortung gegenüber den Tieren und der Gesellschaft, insbesondere den Patientinnen und Patienten und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit den Tieren arbeiten, bewusst. Tierversuche stellen unsere Gesellschaft vor eine ethische Herausforderung. Wir führen Tierversuche daher immer nur nach sorgfältiger ethischer Abwägung, und natürlich im Rahmen der strengen gesetzlichen Regeln, durch."

Die vorherige, routinemäßig durchgeführte, unangemeldete Kontrolle durch das Wissenschaftsministerium sei am 9. Juli 2020 erfolgt. Hier habe es aber keinerlei Hinweise auf eine Vernachlässigung von Tieren gegeben.

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