Wien

1.000 Mitarbeiter mehr: So sagt Ludwig Corona Kampf an

1.000 neue Mitarbeiter bzw. Verlängerung ihrer Verträge, mehr Gurgeltests. Wien reagiert auf Kritik, dass Tests und Contact-Tracing zu lange dauern.

Claus Kramsl
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Wiens Bürgermeister Michael Ludwig stockt das Personal im Kampf gegen das Coronavirus auf.
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig stockt das Personal im Kampf gegen das Coronavirus auf.
picturedesk.com

Vier Stunden betrug die Wartezeit Mittwochnachmittag auf der Teststraße beim Wiener Ernst-Happel-Stadion. Über Hunderte Meter stauten sich die Autos in Dreierreihe. Wer zu Fuß kam war flotter - und wartete "nur" drei Stunden. Beim Stadion können sich jene Menschen gratis testen lassen, die Kontakt zu einer infizierten Person hatten, aber selbst keine Symptome zeigen. Wer sich krank fühlt und glaubt, sich mit dem Coronavirus angesteckt zu haben, soll unbedingt zu Hause bleiben und die Hotline 1450 anrufen, bittet die Stadt.

Kritik an langen Wartezeiten bei Testungen

Aber nicht nur auf der Teststraße in der Leopoldstadt braucht man Geduld. Es mehren sich die „Einzelfälle“, die von stundenlangem Ausharren in der Warteschleife bei der Hotline 1450 erzählen, tagelang auf ihren Test und noch länger auf das Ergebnis warteten – „Heute“ berichtete. Auch das so wichtige Auffinden möglicher Kontaktpersonen Infizierter und die Identifizierung von Clustern - das sogenannte Contact-Tracing - dauert mitunter gefährlich lange.

Wer mit dem Auto zur Teststraße kam, wartete am Mittwoch rund vier Stunden.
Wer mit dem Auto zur Teststraße kam, wartete am Mittwoch rund vier Stunden.
Denise Auer
Wer zu Fuß zur Teststraße beim Wiener Ernst-Happel-Stadion kam, musste sich rund drei Stunden bis zum Gratis-Test gedulden.
Wer zu Fuß zur Teststraße beim Wiener Ernst-Happel-Stadion kam, musste sich rund drei Stunden bis zum Gratis-Test gedulden.
Denise Auer

Stadt Wien reagiert auf Kritik, stockt Personal massiv auf

Das sieht auch die Stadt Wien so – und reagiert jetzt: Insgesamt sollen 1.000 Personen neu angestellt bzw. deren Dienstverhältnisse verlängert werden, so Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Mittwoch. Die Aufstockung soll nun schrittweise erfolgen, besonders Personen 50+ sollen zum Zug kommen. Diese stünden derzeit aufgrund der angespannten Arbeitsmarktsituation besonders unter Druck, so Ludwig.

So gliedert sich die Personalverstärkung der Stadt:

- Allein 500 neue Mitarbeiter werden im Contact-Tracing eingesetzt. Bisher waren es lediglich 100. Diese sollen auch bei der Hotline 1450 mitarbeiten. Dort stieg die Zahl der Anrufe von 1.222 am 8. August auf 17.978 am Dienstag dieser Woche an.

- 150 zusätzliche Mitarbeiter werden bei der Gesundheitsbehörde aufgenommen. Deren vorrangige Aufgaben werden das Erstellen von Bescheiden und das Beantworten von Anfragen von Einrichtungen, Organisationen oder Vereinen sein.

- Auch bei der Wiener Berufsrettung wird um 75 Personen aufgestockt.

- Weiters werden die bis Jahresende befristeten Verträge jener 380 Mitarbeiter bis ins nächste Jahr hinein verlängert, die diesen Sommer eingestellt worden waren. Diese Personen sind vor allem im medizinischen und pflegerischen Bereich tätig.

Mit Gurgeltest schneller zu Ergebnissen

Auch die Test und deren Auswertung sollen beschleuigt werden. Ludwig kündigte an, dass der Gurgeltest künftig vermehr zum Einsatz kommen wird. Er solle "traditionelle Testformate" ablösen. "Ich gehe davon aus, dass das gemeinsam mit der Personalaufstockung dazu führen wird, dass wir noch schneller die Testergebnisse darstellen können", so der Bürgermeister. Zur Kritik, dass Wien zu spät reagiere, sagte Ludwig: "Man kann immer alles mehr, schneller, früher machen, das ist überhaupt keine Frage. Wir haben schrittweise der Entwicklung Rechnung getragen."

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