Durch die Maßnahmen soll der Neusiedler See nachhaltig abgesichert werden, erklärt SPÖ-Landesrat Heinrich Dorner. Das Ziel, rund 100.000 Kubikmeter Schlamm aus dem Neusiedler See zu holen, sei durch die Seemanagement Burgenland GmbH, die nach dem Pilotprojekt im Vorjahr mit eigenem Fuhrpark in den Regelbetrieb startet, möglich. Gearbeitet wird von Ende Oktober bis Ende Februar u.a. in Rust, Breitenbrunn, Podersdorf und Illmitz.
Parallel dazu sollen in Mörbisch und Weiden vorbereitende Arbeiten durchgeführt werden. So müssen die Absetzbecken instandgesetzt werden, um später langfristige Entschlammungsmaßnahmen durchführen zu können. In Oggau, Purbach, Winden und Jois werden die Kanalein- und -ausfahrten saniert.
Der Steppensee ist aufgrund der niedrigen Wasserstände in einem kritischen Zustand. Aktuell liegt der See 115 Meter über der Adria – zwar zwei Zentimeter höher als noch im vergangenen Jahr, dennoch dramatisch niedrig. Zur geplanten Wasserzuleitung in den Neusiedler See sagte der Landesrat: "Es ist klar, dass eine Wasserzufuhr im Vordergrund steht, um diese einzigartige Naturlandschaft nachhaltig erhalten zu können." Den Neusiedler See und die Salzlacken sich selbst zu überlassen, sei keine Lösung, so Dorner.
Derzeit prüft das UNESCO-Sekretariat in einer "Advisory Mission" den Welterbe-Status des Neusiedler Sees. Die Diskussion, Donauwasser in den See zu leiten, um einer drohenden Austrocknung entgegen zu wirken, ist dabei neu entflammt.