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1001 Nacht: Der Verzweifelte

Land: P/F/D/CH, Genre: Drama

Heute Redaktion
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Bild: Kein Anbieter

Portugal in den Jahren 2013 und 2014. Ein Land in der Krise. Frei nach dem morgenländischen Klassiker der Weltliteratur "Märchen aus tausendundeiner Nacht" entwirft Regisseur Miguel Gomes in einer Rahmenerzählung mit Schachtelgeschichten ein ebenso realistisches wie fantasievoll-poetisches Porträt seines abendländischen Heimatlandes. Es sind Geschichten von Armen und Reichen, von Mächtigen und Namenlosen, von Jungen und Alten; manche tragisch, manche komisch, mal skurril, mal bizarr, in der Regel voller Absurdität. Alle erzählen sie vom dramatischen wirtschaftlichen Niedergang eines Landes, das einstmals eine strahlende Weltmacht war. Es sind Geschichten, die dem Leben abgeschaut sind und gleichsam als Ausgangspunkt für eine Fiktionalisierung voller Poesie und überbordender Fantasie dienen. Im zweiten Teil des filmischen Triptychons setzt Scheherazade ihre Erzählungen fort. Die Geschichten, Figuren und Orte, von denen sie erzählt, basieren auf wahren Begebenheiten, die sich von August 2013 bis Juli 2014 in Portugal ereignet haben. Während dieser Zeit wurde das Land von einer rigorosen Sparpolitik beherrscht, die fast die gesamte portugiesische Bevölkerung verarmen ließ. In der 470. Nacht beginnt Scheherazade ihre Erzählung von "Simão ohne Gedärme", der auf der Flucht vor dem Gesetz zeitweise von 160 Polizisten gejagt wird. In der 484. Nacht berichtet sie von einem Prozess, der selbst die Richterin zum Weinen bringt. Und schließlich erzählt sie die Geschichte der Besitzer von Hund Dixie, die in einen ebenso tristen wie typischen Wohnblock der Lissaboner Vorstädte führt.