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104 Spiele! Die WM 2026 wird zum Mega-Turnier

Auf die Fußball-Fans kommt 2026 Großes zu! Die WM in Nordamerika soll alle Grenzen sprengen – nicht nur wegen der großen Entfernungen.

Heute Redaktion
Verteidigt Lionel Messi 2026 mit Argentinien den WM-Titel?
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40 Tage, über 100 Spiele - und natürlich viel mehr Geld: Die kommende Mega-WM mit 48 Mannschaften wird wohl noch monströser als gedacht. Laut New York Times hat das FIFA Council auf seiner Sitzung am Dienstagnachmittag den ursprünglichen Plan mit 16 Dreiergruppen endgültig über den Haufen geworfen, die magische Formel sind nun zwölf Vierergruppen. Die Zahl der Spiele würde damit gegenüber dem Ursprungsplan nochmals um 24 auf 104 steigen, in Katar waren es noch 64 Begegnungen.

Bis zum WM-Titel müsste eine Mannschaft somit künftig acht statt wie bisher sieben Partien bestreiten, vor dem Achtelfinale gäbe es noch eine zusätzliche Zwischenrunde. Mehr zu übertragende Spiele fürs Fernsehen bringen eben auch mehr Geld  - und diese Botschaft kommt für Gianni Infantino kurz vor seiner Wiederwahl beim 73. FIFA-Kongress in Kigali/Ruanda am Donnerstag gerade recht. Denn mit Rekordeinnahmen sichert sich der Präsident seit Jahren seine Macht.

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Die Idee zur weiteren Aufblähung des Turniers in den USA, Mexiko und Kanada war bereits im Rahmen des Winter-Events in Katar gereift. "Nach dieser WM und dem Erfolg der Gruppen mit vier Mannschaften müssen wir das nochmal diskutieren", hatte der FIFA-Boss zum Abschluss in Doha gefordert: "Man wusste bis zur letzten Minute der Spiele nicht, wer weiterkommt. Das war unglaublich."

Unglaublich ist allerdings längst auch die Aufblähung des Fußball-Kalenders, erst kürzlich beschlossen Infantino und Co. die auf 32 Teilnehmer aufgestockte Klub-Weltmeisterschaft. Die Belastung für Spieler? Längst am Limit. Das Turnier in den USA, Mexiko und Kanada wird die erste WM mit 48 Mannschaften sein und soll 40 Tage dauern, bei der Winter-WM in Katar waren es noch 29 Tage. Bei Dreiergruppen hatten einige Experten Bedenken wegen Spielabsprachen.

Mit Maßnahmen wie einer Erhöhung der Teilnehmerzahl sichert sich Infantino seit Jahren die Unterstützung kleinerer Nationen. Zudem floriert die FIFA seit seiner Amtsübernahme finanziell mehr denn je - und die Nationalverbände erhalten ihren (kleinen) Teil vom größer werdenden Kuchen. Auf die 211 Mitglieder werden immer höhere Summen verteilt. Mit dieser Ausgangslage machte die Berufung eines Gegenkandidaten für die Wahl nicht mal Sinn.

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Dennoch hat sich für die Abstimmung eine kleine Opposition mit der Anführerin Lise Klaveness vom norwegischen Verband gebildet. Infantino habe es verpasst, "dem Fußball allumfassende Werte zu implementieren". Auch dessen Nähe zu gewissen Staatschefs wie zum Kronprinz von Saudi-Arabien sehe sie kritisch. "Wir werden ihn nicht wählen", betonte Klaveness gegenüber der ARD-Sportschau.

DFB-Boss Bernd Neuendorf ließ sein Abstimmungsverhalten zuletzt offen. Weit vor dem Wahltag in Kigali übermittelte der deutsche Verband einen Fragenkatalog an die FIFA mit umstrittenen Themen wie dem geforderten Entschädigungsfonds für die Arbeitsmigranten in Katar. "Ich werde ihn niemals persönlich attackieren oder aggressiv werden", sagte Neuendorf: "Wenn wir keine Rückmeldung bekommen, ist es aber natürlich schwer, ihn zu unterstützen."

Vom ÖFB wird es keine Gegenstimme zu Infantino geben. "Es geht nur mit einer breiten Basis", meint Interimschef Johann Gartner. Eine Gegenstimme wäre ohnehin mehr symbolisch denn wahlentscheidend. Der FIFA-Kongress dürfte für Infantino zum reinsten Triumphzug werden - erst recht nach seinem jüngsten WM-Coup.

Textquelle: AFP

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    Die besten Szenen der Fußball-WM in Katar
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      Argentinien gegen Frankreich - das WM-Finale in Bildern.
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