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106-jähriger Asylwerberin droht die Abschiebung

Die Schweden ragten mit einer offenen Asylpolitik heraus. Nun soll aber damit Schluss sein. Bei Bibihal Uzbeki (106) wird da keine Ausnahme gemacht.

Heute Redaktion
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Bibihal Uzbeki muss zurück nach Afghanistan.
Bibihal Uzbeki muss zurück nach Afghanistan.
Bild: picturedesk.com

Die 106-Jährige floh aus Afghanistan vor den Taliban. Über 5.000 Kilometer legte Bibihal Uzbeki zurück und suchte in Schweden um Asyl an. Da sie oftmals selbst zu schwach war, trug ihr Sohn sie über weite Teile der Strecke. Über den Iran ging es in die Türkei, über den Balkan bis nach Skandinavien.

Die Migrationsbehörde hat ihren Asylantrag nun geprüft und entschieden: Bibihal muss zurück nach Afghanistan. Die betagte Frau muss nun mit einer Abschiebung rechnen. Diese würde sie aber nicht Überleben, meint ihr Sohn.

Alter kein Grund für Asyl

Sie sei bereits jetzt fast blind und kaum noch ansprechbar. Nach dem negativen Bescheid soll sie zudem einen Schwächeanfall erlitten und in ein Krankenhaus gebracht worden sein.

Die schwedischen Behörden kennen unterdessen kein Mitleid: "Das fortgeschrittene Alter stellt im Allgemeinen keinen Asylgrund dar". Zudem sei die Lage in Afghanistan nicht gefährlich genug, um der alten Dame Asyl zu gewähren.

Gefahr in Afghanistan

Ihr Enkel würde das jedoch anders sehen. Nicht nur der Taliban, sondern auch der IS bedrohen die Menschen in Afghanistan. Die Familie hat gegen die Entscheidung bereits eine Beschwerde eingelegt.

Bibihal Uzbeki ist der älteste registrierte Flüchtling der Welt. Sie gab 2015 an, dass sie von einem Leben ohne Krieg und Bomben träumen würde.

(slo)