Verrückter Nachtrag
1:1! Eigentor und Schwalben-Rot im Duell um Top 6
Klagenfurt und Hartberg teilen im Duell der Meisterrunden-Aspiranten die Punkte. Der frostige Nachtrag der Wochenend-Runde bot skurrile Highlights.
1:1! Hartberg drohte am Montagabend im Nachtrag für das am Wochenende abgesagte Bundesliga-Match Gegner Klagenfurt im Kampf um die Top 6 zu enteilen. Die Hausherren konnten die Obersteirer nach Rückstand wieder "einfangen", glichen nach einem Eigentor aus. Damit bleibt Hartberg nach 16 Runden Vierter, die Kärntner Austria mit nur einem Punkt Rückstand Fünfter. Eine Runde vor der Winterpause liegen beide auf Meisterrunden-Kurs.
Starkes Schneetreiben hatte am Montag für eine Absage gesorgt. Das Spiel wurde bei frostigen minus drei Grad vor weitgehend leeren Tribünen in der Klagenfurter Wörthersee Arena nachgeholt. Nur 1623 Zuschauer feuerten die beiden Mannschaften an.
Sie sahen im ersten Durchgang Schonkost beider Teams, die mit 0:0 in die Pause gingen. Die ereignisreiche zweite Hälfte entschädigte für die magere Anfangsphase. Ein Slapstick-Eigentor sorgte für die Führung der Gäste: Rico Benatelli stolperte im Zweikampf mit Hartberg-Angreifer Ruben Providence, spitzelte den Ball im Fallen am fangbereiten Goalie Philipp Menzel vorbei ins eigene Tor (56.). Pechvogel Benatelli: "Es war ein Missverständnis, ich hätte nicht zum Ball gehen dürfen, dem Torwart den Ball aufnehmen lassen. Es ist mein erstes Eigentor in meiner Karriere. Einfach den Kopf nicht hängen lassen und weitermachen – so wie wir es gemacht haben." Sein Trainer Peter Pacult: "Da muss ich ihn schon fragen, was er sich da dabei gedacht hat. Er ist ja routiniert, völlig unnötig."
Die Steirer hatten alles unter Kontrolle, alle Trümpfe in der Hand, die besseren Möglichkeiten auf den nächsten Treffer. Dann fiel ihr Kapitän Jürgen Heil im gegnerischen Strafraum theatralisch und ohne Fremdeinwirkung, wurde folgerichtig wegen seiner Schwalbe mit Gelb-Rot vom Platz gestellt (66.). Der verärgerte Hartberg-Trainer Markus Schopp: "Wir schaffen es, das Spiel durch eine dumme Aktion aus der Hand zu geben."
Denn: Der Bärendienst des Anführers brachte das Spiel zum Kippen. Plötzlich war Klagenfurt für den Rest der Partie am Drücker. Der nach langer Verletzung eingewechselte Ex-Rapidler Nicolas Binder erzielte den Ausgleich (79.). Nach sechseinhalb Monaten Zwangspause bescherte der Rückkehrer den Kärntnern den wichtigen Punkt.