Supermärkte unter der Lupe

11 Gummibären weniger! Kritik an Mogelpackungen

Immer wieder werden Verbraucher in NÖ beim Einkaufen getäuscht: Verpackungsgröße und Preis bleiben gleich, aber der Inhalt schrumpft. 

Niederösterreich Heute
11 Gummibären weniger! Kritik an Mogelpackungen
Die Goldbärenpackung beinhaltet künftig nur mehr 175 g (statt bisher 200 g), der Preis bleibt aber gleich.
Getty Images

Wer kennt das nicht: Die Verpackung sieht gleich aus und der Preis auch, aber der Inhalt ist deutlich weniger. Die "Shrinkflation" trifft jeden Konsumenten beim Einkaufen. Jetzt wurden Mogelpackungen im Lebensmittelhandel unter die Lupe genommen.

Vermehrt auftretende Täuschung

Anlässlich des heutigen Weltverbrauchertages weisen der Verein pro Konsument, eine Kooperation zwischen der AK Niederösterreich und dem Land Niederösterreich und Konsumentenschutz-Landesrätin Susanne Rosenkranz (FPÖ) auf eine wieder vermehrt auftretende Täuschung der Verbraucher hin:

Wenn Verpackungsgröße und Preis gleichbleiben und nur der Inhalt schrumpft, spricht man von "Shrinkflation". Das Wort setzt sich aus dem englischen "shrink" (schrumpfen) und dem Begriff  Inflation zusammen. Besonders in Krisenzeiten greift die Industrie gerne zu dieser Vorgangsweise. Wer achtet schon beim Einkauf auf den exakten Füllinhalt – und genau diesen Umstand nutzen manche Lebensmittelkonzerne derzeit aus.

Ein aktuelles Beispiel sind Gummibären von Haribo: Die Goldbärenpackung von Haribo beinhaltet künftig nur mehr 175 g (statt bisher 200 g), der Preis bleibt aber gleich. In der Tüte befinden sich dann elf Bären weniger als zuvor.

Transparenz ist wichtig

"Uns erreichen zunehmend Beschwerden von Verbrauchern, in Produkten würde weniger Inhalt stecken, obwohl sich an der Verpackungsgröße nichts geändert habe. Es ändert sich also der Grundpreis, nicht aber der Produktpreis", so Rosenkranz.

"Gerade in Zeiten anhaltender Teuerung ist Transparenz in den Supermarktregalen wichtiger denn je, damit die Menschen beim notwendigen Einkauf auch gute Entscheidungen treffen können“, betont Markus Wieser, Präsident der AK Niederösterreich. Das Preisauszeichnungsgesetz lässt den Anbietern zu viel Spielraum, hier sind Verbesserungen im Sinne der Konsumenten erforderlich.

Hier ein paar Beispiele:
Pringles Original: 185 g statt 200 g
Thea Margarine: 400 g statt 500 g
Knabbernossi Family-Pack: 11 statt 12 Würstchen (Quelle: VKI)

Auf Grundpreis achten

Der Grundpreis sagt aus, wie teuer ein Lebensmittel, bezogen auf eine bestimmte Menge oder ein bestimmtes Volumen ist (häufig Euro pro kg oder Liter). Dieser muss zwar am Regal angegeben werden, findet jedoch oft wenig Beachtung, da er eher klein gehalten wird. Solange die Verpackungsgröße gleichbleibt und nur der Inhalt schwindet, werfen Konsumenten nur selten einen Blick auf den Grundpreis. "Oft wissen Konsumenten ja gar nicht wie der Grundpreis vor kurzem noch war", merkt Konsumentenschutz-Landesrätin Susanne Rosenkranz an.

"Die Inflation wird direkt an die Verbraucher weitergegeben. Und das in Zeiten, in denen die Menschen ohnehin massiv unter der aktuellen Teuerung leiden", sagt Rosenkranz. 

Auf den Punkt gebracht

  • Immer wieder werden Verbraucher in Niederösterreich beim Einkaufen getäuscht, wenn die Verpackungsgröße und der Preis gleich bleiben, aber der Inhalt schrumpft
  • Diese "Shrinkflation" betrifft jeden Konsumenten und wurde anlässlich des Weltverbrauchertages kritisiert, da Verbraucher auf Grundpreise achten sollten, um transparente Entscheidungen beim Einkauf zu treffen
red
Akt.