Österreich

11 Jahre Haft nach Mord in Tabledance-Lokal

Heute Redaktion
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Ein 41-Jähriger ist am Freitagnachmittag am Landesgericht Feldkirch wegen Mordversuchs schuldig gesprochen worden. Er hatte einem Freund in einem Tabledance-Lokal in den Bauch gestochen und danach auf einen anderen geschossen.

Ein 41-Jähriger ist am Freitagnachmittag am Landesgericht Feldkirch wegen Mordversuchs schuldig gesprochen worden. Er hatte einem Freund in einem Tabledance-Lokal in den Bauch gestochen und danach auf ihn geschossen.

Der Angeklagte hatte im November 2010 bei einem Streit in einem Lustenauer Nachtlokal seinem 27-jährigen Freund in den Bauch gestochen.  Als das Opfer mit einer Gruppe von Leuten flüchten wollte, schoss der Mann hinterher. Dabei traf er einen 34-Jährigen im Bauch. Der Mann wurde lebensgefährlich verletzt.

Laut Gerichtsmediziner Walter Rabl prallte das Geschoß zunächst vom Boden ab und verletzte innere Organe sowie einen Wirbel. Vor Gericht erklärte der Angeklagte, er habe den 34-Jährigen nicht töten wollen, er habe vielmehr "gezielt auf den Boden geschossen". Ein Video aus einer Überwachungskamera zeigte jedoch, wie der 41-Jährige den beiden Flüchtenden nachlief und mit gerade ausgestrecktem Arm auf die Davonlaufenden schoss. Dabei waren auch "Blitze" von den am Boden abprallenden Projektilen zu sehen.

Der 41-Jährige ergriff die Flucht, er wurde tags darauf im Tessin von der Schweizer Polizei verhaftet.

42.000 Euro Entschädigung

Die Geschworenen folgten jedoch der Anklage und befanden den Mann mit sieben zu einer Stimme für schuldig. Mildernd wurde dem 41-Jährigen angerechnet, dass es bei einem Versuch blieb und dass der Tat eine "gewisse Provokation" - die Verletzung des Freundes - vorangegangen war, als erschwerend wirkte sich eine einschlägige Vorstrafe aus. Zudem muss der 41-Jährige der Vorarlberger Gebietskrankenkasse (VGKK) 42.000 Euro an Behandlungskosten des Messerstichopfers ersetzen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.