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110.000 Besucher bei der Klangwolke im Donaupark

Heute Redaktion
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"Bruckner lebt!" lautete der Titel der diesjährigen Visualisierten Klagwolke Samstagabend in Linz. Sie war nach dem jahrelang bewährten Traditionsrezept gemixt: Musik, Lasershow, Feuerwerk und ein bekannter Name - in diesem Fall Harald Serafin, der dem "Anton aus Ansfelden" seine Stimme lieh. Das Wetter spielte mit, laut Veranstalter kamen 110.000 Besucher in den Donaupark.

"Bruckner lebt!" lautete der Titel der diesjährigen Visualisierten Klagwolke Samstagabend in Linz. Sie war nach dem jahrelang bewährten Traditionsrezept gemixt: Musik, Lasershow, Feuerwerk und ein bekannter Name - in diesem Fall Harald Serafin, der dem "Anton aus Ansfelden" seine Stimme lieh. Das Wetter spielte mit, laut Veranstalter kamen 110.000 Besucher in den Donaupark.

Im Mittelpunkt der von Serafin gesprochenen Sequenzen stand Bruckners schwierige Persönlichkeit. War er ein Bauerntölpel, der in der Wiener Musikwelt gering geschätzt wurde, oder ein Genie, das international Erfolge feierte? Ein verklemmter Einzelgänger oder ein Mann, der sich nichts mehr wünschte als von einer Frau geliebt zu werden, auch wenn er nie bei einer landen konnte? Serafin bringt dem Publikum die Person Anton Bruckner unterhaltsam näher, wirkt aber für den depressiven, linkischen Orgelvirtuosen etwas zu lebenslustig, zu charmant - zu "wunderbar" eben.

Der Text von Oliver Spiecker war eingebettet in Musik von Bruckner, adaptiert von Parov Stelar. Bruckners Musik kam dabei nicht zu kurz, streckenweise klang es dann wieder mehr nach dem Linzer Elektro-DJ. Diese Abschnitte wurden genützt, um dem Publikum zu zeigen, was die Mega-Lichtorgel - der stärkste Laser Europas war mit dabei - hergibt. Als Harald Serafin ob der nicht und nicht erhörten Heiratsanträge Bruckners der Blues packte, versank der Donauraum im blauen Licht. Tänzer unter der Choreografie von Marc Bogaerts und Visuals von 4YourEye rundeten die Klangwolke optisch ab. Sie waren ein Hingucker, auch wenn der Bezug zu Bruckner nicht direkt auf der Hand lag.

"Größtes Handyorchester der Welt"  

Die Aufforderung "Alle werden Bruckner" nahmen die Besucher, die sich vor dem nach dem Komponisten benannten Konzerthaus an der Donaulände drängten, nicht ganz so wörtlich. Sie sollten mittels App die Anfangsklänge der 4. Symphonie als "größtes Handyorchester der Welt" ertönen lassen. Das Klangvolumen hielt sich in Grenzen. Das Publikum, das es sich teils auf mitgebrachten Picknickdecken gemütlich gemacht hatte, genoss die Show passiv und überließ es zu Recht lieber Parov Stelar und dem seligen Bruckner, für den Sound zu sorgen.