Wirtschaft

110 Pago-Mitarbeiter verlieren ihren Job

Heute Redaktion
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Die 1888 begonnene Geschichte der Fruchtsaftfirma "Pago" in Klagenfurt geht zu Ende. Der neue Eigentümer des Traditionsunternehmens - der deutsche Fruchtsaftriese Eckes-Granini - gibt die Zentrale und die Produktion in Kärnten mit Jahresende 2013 auf. Dadurch gehen in Klagenfurt 110 Arbeitsplätze verloren. Die Marke Pago soll aber weiterhin österreichisch bleiben.

Die 1888 begonnene Geschichte der Fruchtsaftfirma "Pago" in Klagenfurt geht zu Ende. Der neue Eigentümer des Traditionsunternehmens - der deutsche Fruchtsaftriese Eckes-Granini - gibt die Zentrale und die Produktion in Kärnten mit Jahresende 2013 auf. Dadurch gehen in Klagenfurt 110 Arbeitsplätze verloren. Die Marke Pago soll aber weiterhin österreichisch bleiben.

Das in Nieder-Olm bei Mainz ansässige Unternehmen Eckes-Granini hatte "Pago" im Dezember 2012 vom Bierkonzern Heineken/Brau Union erworben. "Pago ist ein Sanierungsfall", sagte Thomas Hinderer, Vorstandsvorsitzender der Eckes-Granini-Gruppe. Das Produktionswerk in Klagenfurt sei seit Jahren nicht ausgelastet und arbeite nicht kostendeckend. Zudem habe das Unternehmen seit zwölf Jahren an Umsatz verloren und zuletzt überhaupt keinen Gewinn mehr erwirtschaftet.

"Marke Pago weiter in Österreich zu Hause"

Der Firmensitz von "Pago" wird nach dem Abgang in Klagenfurt in die österreichische Eckes-Granini-Zentrale nach St. Florian (Bezirk Linz Land) in Oberösterreich wandern. Von dort aus wurden schon bisher die übrigen Eckes-Granini-Marken in Österreich - wie etwa "Yo", "Obi" oder auch "Hohes C" betreut.

"Die Marke Pago wird also weiterhin in Österreich zu Hause sein und auch von hier aus europaweit gesteuert", sagte Hinderer. Die Produktion von Pago für den österreichischen Markt werden "lokale Eckes-Granini-Partner" übernehmen. Welche das konkret sind, wollte Hinderer vorerst nicht sagen.

Sozialplan für 110 Mitarbeiter

Für die 110 Mitarbeiter des Klagenfurter Standortes soll nun ein Sozialplan entworfen werden. "Als Familienunternehmen fällt uns die Entscheidung zu schließen schwer", erklärte Hinderer. Der Vertriebsstandort von Pago in Österreich in Schwechat bei Wien soll zwar auch mit Eckers-Granini zusammengeführt werden, die 20 Mitarbeiter sollen jedoch bleiben, so Hinderer.

Strategisch hat Eckes-Granini mit der Übernahme von Pago seine Marktposition in Österreich, Frankreich und Spanien ausgebaut. Zudem hat der Konzern dadurch Zugang zu Italien, Kroatien sowie weiteren Märkten in Südosteuropa erhalten. Eckes-Granini beschäftigt europaweit rund 1.650 Menschen. Der Umsatz lag 2011 bei 888 Mio. Euro. Der Konzern betreibt 15 Landesgesellschaften und vertreibt seine Säfte in mehr als 70 Ländern.

Verwirrung um Einladung

Verwirrung herrschte um eine Einladung zu einem Pressegespräch in Wien mit dem Thema "125 Jahre Pago - das Jubiläumsjahr". Da muss in der Kommunikation etwas schiefgegangen sein, wurden die Mitarbeiter von Pago in Klagenfurt doch relativ zeitgleich über das Aus der Firma in der Kärntner Landeshauptstadt mit Ende 2013 informiert. Um 14 Uhr folgte die Absage für die Jubiläumsjahr-Pressekonferenz.