Österreich

12-jährige Mutter: Harn-Test war gefälscht

Heute Redaktion
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Nachdem ein schwerer Fall von sexuellem Kindesmissbrauch im Burgenland aufgeflogen ist, kommen immer mehr Details ans Tageslicht. Ein zwölfjähriges Mädchen hat im Bezirk Güssing ein Kind zur Welt gebracht, der Vater des Babys soll der Stiefvater des Mädchens sein. Da der 30-Jährige bereits in Verdacht war, bestanden die Behörden auf einen Schwangerschaftstest. Dieser scheint jedoch gefälscht worden zu sein.

aufgeflogen ist, kommen immer mehr Details ans Tageslicht. Ein zwölfjähriges Mädchen hat im Bezirk Güssing ein Kind zur Welt gebracht, der Vater des Babys soll der Stiefvater des Mädchens sein. Da der 30-Jährige bereits in Verdacht war, bestanden die Behörden auf einen Schwangerschaftstest. Dieser scheint jedoch gefälscht worden zu sein.

Generell beschreiben die Behörden die Zusammenarbeit mit der Familie als "schwierig". Man habe auf einen Schwangerschaftstest bestanden und es habe auch die Bereitschaft gegeben, einen Gynäkologen zu besuchen. Der geforderte Schwangerschaftstest - ein Harntest - sei jedoch negativ ausgefallen. "Wir haben auf weitere Untersuchungen bestanden. Es war auch schon ein Termin vereinbart, der aber abgesagt wurde. Danach gab es wieder Gespräche, zu einem zweiten Test ist es aber nicht mehr gekommen", so die Leitende Sozialarbeiterin des Landes, Bettina Horvath.

"Der Stiefvater hatte mehrere Vorbeziehungen, aus denen auch Kinder entstammen – auch leibliche Kinder. Da bestand der Verdacht auf sexuelle Übergriffe", berichtete Horvath weiter. Die Jugendwohlfahrt habe Anzeige erstattet, es habe auch ein Verfahren - auch hier ging es um ein minderjähriges Stiefkind - gegeben. "Dieses Verfahren wurde allerdings zunächst eingestellt. Jahre später wurde der Mann wieder angezeigt, das Verfahren neu aufgerollt." Dieses sei aktuell noch in Bearbeitung.

Vater schon einmal verurteilt, Mutter angezeigt

Der Mann stand laut der Sozialarbeiterin wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs eines minderjährigen Kindes einer anderen Frau bereits vor Gericht. Anfang des Jahres 2013 sei er auch verurteilt worden, ging aber in Berufung, weshalb dieses Urteil auch nicht rechtskräftig sei. Die aktuelle Lebensgefährtin, die Mutter der Zwölfjährigen, sei über die Verdächtigungen informiert worden, habe aber nichts unternommen.

Während der 30-jährige Stiefvater in Untersuchungshaft ist und die Zwölfjährige mit ihrem Baby im Spital betreut wird, richtet sich das Visier der Justiz auch auf die Mutter, die angezeigt wurde. Gegen die Frau, die "geringfügig älter" sein soll, als ihr Partner, werde wegen des Vorwurfs des Quälen oder Vernachlässigen unmündiger Personen ermittelt, so Magdalena Wehofer, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Eisenstadt. Das Mädchen soll nun mit ihrem Kind bei Pflegeeltern untergebracht werden, hat dabei ein Mitspracherecht. Endgültig geklärt wird die Vaterschaft in der kommenden Woche.