Österreich

12 Mitarbeiter plötzlich zeitgleich in Krankenstand

Aus Protest gegen Überstunden sollen bei einem Unternehmen im Mühlviertel 12 Mitarbeiter gleichzeitig in Krankenstand gegangen sein.

Heute Redaktion
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12 Mitarbeiter einer Firma in OÖ gingen gleichzeitig in Krankenstand.
12 Mitarbeiter einer Firma in OÖ gingen gleichzeitig in Krankenstand.
Bild: iStock

Die Wirtschaftskammer Oberösterreich macht auf den eher ungewöhnlichen Fall aufmerksam. Abgespielt haben soll sich das ganze in einem Hightech-Betrieb im Mühlviertel.

Weil die Auftragslage sehr gut war, ordnete die Unternehmensführung Überstunden an, damit die Aufträge auch in der entsprechenden Zeit abgearbeitet werden konnten.

Das allerdings dürfte bei den Angestellten nicht auf allzu große Gegenliebe gestoßen sein. Laut Wirtschaftskammer sollen 12 Mitarbeiter beschlossen haben, gleichzeitig in Krankenstand zu gehen. Die notwendigen Krankschreibungen wurden abgeliefert.

Für das Unternehmen hatte das gravierende Auswirkungen, so die Wirtschaftskammer. Zum einen mussten die anderen Mitarbeiter das Fehlen der Kollegen ausgleichen, zum anderen kam es zu Lieferengpässen. Für den Betrieb bedeutete das einen Verlust von 250.000 Euro.

Die Folge: Zehn der Mitarbeiter wurde mittlerweile gekündigt, zwei hatten schon zuvor von sich aus das Dienstverhältnis gelöst, berichtet die Wirtschaftskammer.

AK warnt vor Verallgemeinerung

Auch die Arbeiterkammer reagierte auf die Vorwürfe. Man kenne zwar den konkreten Fall nicht, warne aber vor Verallgemeinerungen. Grundsätzlich sei es ja so, dass die Krankschreibungen von Ärzten vorgenommen werden.

Sanktionen eines Unternehmens gegen Mitarbeiter wegen Krankenstandmissbrauchs seien jedenfalls nur zulässig, wenn dieser eindeutig nachgewiesen sei. Ob in diesem Fall der Nachweis erbracht wurde, gehe aus der Aussendung der Wirtschaftskammer aber nicht hervor, so die Experten der Arbeiterkammer.



(gs)