Wirtschaft

12 Stunden Arbeitstag als Regierungsplan

Heute Redaktion
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Die ÖVP forderte im Wahlkampf einen erlaubten Arbeitstag von zwölf Stunden. Die SPÖ sprach daraufhin von einer drohenden 60-Stunden-Woche, die ÖVP versicherte, es gehe nur um eine flexiblere Gestaltung der Arbeitszeiten. Jetzt steht die Zwölfstunden-Arbeitszeit im neuen Regierungsübereinkommen.

Die . Die SPÖ sprach daraufhin von einer drohenden 60-Stunden-Woche, die ÖVP versicherte, es gehe nur um eine flexiblere Gestaltung der Arbeitszeiten. Jetzt steht die Zwölfstunden-Arbeitszeit im neuen Regierungsübereinkommen.

Normal sollen auch weiterhin acht Stunden Arbeit täglich sein. Im Fluss sozusagen ist jedoch die Höchstarbeitszeit, wie viele Überstunden man täglich machen darf. Maximal zehn Stunden pro Tag darf derzeit gearbeitet werden. Unternehmen wollen schon seit längerem zwölf Stunden erlauben, für Gewerkschaften war das bisher ein rotes Tuch.

Der im Regierungsprogramm angedeutete Kompromiss: ja zu zwölf Stunden Maximalarbeitszeit, aber nur wenn Gleitzeit vereinbart wurde. Und die Höchstgrenze pro Woche bleibe gleich. "Wir hätten uns natürlich mehr gewünscht. Aber klar ist auch, dass dieser Bereich, die Arbeitszeit, ein sehr schwieriges Feld ist. Und daher sind wir froh, dass es einige Fortschritte im Regierungsprogramm gibt", sagte Rolf Gleißner von der Wirtschaftskammer gegenüber "Ö1".

Regelung wie in Deutschland besser

Gewünscht hätte man sich bei der Wirtschaftskammer eine Regelung wie in Deutschland. Dort sei die tägliche Arbeitszeit ohne Überstunden mit zehn Stunden täglich festgelegt. Gleißner: "Diese Ziele verfolgen wir weiterhin, aber im Regierungsprogramm stehen jetzt halt einmal kleinere Brötchen. Aber immerhin, das ist auch ein Fortschritt."

Für die Wirtschaftskammer gilt es als fix, dass die neue Überstundengrenze so wie im Regierungsprogramm skizziert kommen wird. Bei der Gewerkschaft sieht man das anders, sagt GPA-Chef Karl Proyer: "Da wird noch einiges Wasser die Donau hinunterrinnen, bis man einen eindeutigen Gesetzestext hat. Die Gewerkschaft wird da ordentlich ihre Stimme und ihr Verhandlungsmandat einbringen."

Bestehende Kollektivverträge unangetastet

Selbst wenn eine Gesetzesänderung kommt, so Proyer, könnte außerdem nicht in bestehende Kollektivverträge eingegriffen werden. Auch wenn das Regierungsprogramm bei der Maximal-Arbeitszeit konkreter wird als in manch anderen Punkten.