Fussball

12 Trainer in 10 Jahren! Die Austria-Coaches seit 2010

Die Wiener Austria hat die Trainer-Entscheidung für die kommende Saison getroffen. Peter Stöger übernimmt die "Veilchen" in Doppelfunktion. 

Markus Weber
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Der violette Trainer-Sessel war in den letzten Jahren ein Schleudersitz. 
Der violette Trainer-Sessel war in den letzten Jahren ein Schleudersitz. 
gepa

Der violette Sport-Vorstand wird die Austria nach dem Abschied von Christian Ilzer, der die Wiener Richtung Sturm Graz verlassen hatte, in der nächsten Saison betreuen. Dabei hat der 54-Jährige eine Doppel-Funktion als Coach und Sportlicher Leiter inne. 

Für Stöger ist es das bereits dritte Engagement auf der violette Betreuerbank. Gemeinsam mit Frenkie Schinkels coachte der Wiener die Veilchen von Mai 2005 bis Oktober 2006, erst als Trainer-Duo, später als Sportdirektor, dann in der Saison 2012/13. Beide Engagements waren mit Meistertiteln gekrönt. 

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    Die Karriere von Peter Stöger: Bundesliga-Kicker, Dortmund-Trainer, Austria-Vorstand, "Veilchen"-Coach
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    gepa-pictures.com

    Doch die Austria-Betreuerbank ist ein Schleudersitz, wie ein Blick auf die Trainer-Historie zeigt. In den letzten zehn Jahren gab es zwölf violette Betreuer. 

    Die Austria-Trainer der letzten zehn Jahre

    Den Anfang hatte Karl Daxbacher von Mai 2008 bis Dezember 2011 gemacht. 1309 Tage war der Trainer-"Sir" Coach am Verteilerkreis. Die längste Ära in der violetten Bundesliga-Geschichte. Danach ging´s Schlag auf Schlag. 

    Ivica Vastic übernahm die Veilchen im Frühjahr 2012, verpasste aber als Vierter den Sprung in den Europacup, musste nach nur fünf Monaten wieder gehen. 

    Es folge Stögers zweite Amtszeit als violetter Coach. Die endete in der Saison 2012/13 mit dem bisher letzten Bundesliga-Meistertitel, den nicht Red Bull Salzburg holte. Aufgrund seiner Erfolge wurde der 1. FC Köln auf ihn aufmerksam. Er ging nach Deutschland. 

    Die Veilchen holten als Nachfolger Nenad Bjelica, der mit Wolfsberg überrascht hatte. Der Kroate schaffte zwar die Qualifikation für die Champions League, musste im Februar 2014 nach einem 1:1 gegen Wiener Neustadt und Platz fünf in der Tabelle aber gehen. 

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      Die größten Austria-Spieler aller Zeiten
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      Nach ihm übernahm Herbert Gager. Der ehemalige Nachwuchs-Coach führte die Wiener auf Rang vier, verpasste den Europacup um einen Punkt. Damit war auch für ihn nach genau drei Monaten wieder Schluss. 

      Mit Gerald Baumgartner waren die Wiener in die Saison 2014/15 gegangen. Doch auch der Salzburger blieb hinter den Erwartungen. Eine 0:1-Pleite gegen Ried und Platz sechs nach 26 Runden kosteten ihm den Job. 

      Wieder wurde der Amateure-Coach zum Cheftrainer gemacht: Andreas Ogris. Die violette Legende konnte die Saison aber nicht mehr retten. Die Austria beendete die Spielzeit auf Rang sieben. 

      Mit Thorsten Fink hatte die Austria daraufhin einen Champions-League-Sieger auf die Trainerbank geholt. Die Veilchen wurden Dritter und Zweiter, sorgten im Europacup für Furore. Doch nach einer 1:2-Pleite gegen die Admira und Platz sieben nach 24 Runden war im Februar 2018 Schluss. Fink war immerhin über zweieinhalb Jahre im Amt. 

      Finks Erbe trat dessen Landsmann Thomas Letsch an, blieb in seiner zwölfmonatigen Amtszeit allerdings glücklos. Eine 1:3-Niederlage gegen Altach und Platz drei nach 21 Runden kosteten ihm im März 2019 den Job. 

      Das Meister-Play-off bestritt Robert Ibertsberger an der violetten Seitenlinie. Er konnte die Talfahrt nicht stoppen, kam mit den Wienern nicht über den fünften Platz hinaus. Damit war auch seine gerade einmal dreimonatige Amtszeit wieder zu Ende. 

      Mit Christian Ilzer holten die Veilchen im Sommer 2019 den Wolfsberg-Erfolgstrainer an den Verteilerkreis. Doch der Steirer konnte auch aufgrund der finanziell schweren Situation wenig aus dem Kader machen, verpasste die Meistergruppe und im Play-off gegen Hartberg den Sprung in den Europacup. Er nahm freiwillig den Hut, verabschiedete sich Richtung Sturm Graz. 

      So übernimmt nun Peter Stöger wieder das Ruder. Zumindest in der Saison 2020/21. Als zwölfter Trainer in den letzten zehn Jahren. Doch Stöger bringt Erfahrung mit: "Ich bin mittendrin in einer unzufriedenen Austria, das ist auch nichts Neues für mich", hatte er schon vor einem Jahr die Lage am Verteilerkreis zusammengefasst.