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13.000 Touristen sitzen im Schnee-Chaos fest

Seit dem späteren Montagnachmittag ist Zermatt nicht mehr erreichbar. Einheimische und Touristen vor Ort berichten.

Heute Redaktion
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Heftige Schneefälle sorgten dafür, dass der Walliser Ferienort Zermatt von der Aussenwelt abgeschnitten ist. Seit Montag sind Straßen sowie Bahnlinien gesperrt.

"Ich bin selbstständig und wollte eigentlich noch Arbeiten am Computer erledigen", erzählt ein Einheimischer. Damit werde es wohl vorerst nichts. "Die Straßen sind fast leer, die Leute bleiben zuhause." Das werde wohl für viele ein gemütlicher Tag werden.

Touristen von Außenwelt abgeschnitten

Auch alle Schulen bleiben im Dorf heute zu, wie Gemeindepräsidentin Romy Biner-Hauser dem Schweizer Medium "20 Minuten" bestätigt: "Viele Lehrpersonen wohnen außerhalb und können deshalb heute nicht zur Arbeit erscheinen." Evakuieren musste man bisher noch niemand, zwei Quartiere wurden aber gesperrt. Dessen Bewohner müssten achtsam sein.

Klarerweise sitzen nun auch Touristen fest: Rund 13.000 Menschen sind aufgrund des Schnee-Chaos in Zermatt eingesperrt. Hotels bieten Betten für 7.200 Personen. Weitere 6.200 können in Appartements untergebracht werden.

Gemeinde informiert via SMS und Telefon

Auch an Skifahren oder Wandern ist heute nicht zu denken. "Das gesamte Ski- und Wandergebiet bleibt heute geschlossen", sagt Biner-Hauser. Die Einheimischen, vor allem jene der älteren Generation, seien sich solche Situationen bereits gewöhnt und würden es gelassen nehmen.

"Für Junge ist das neu und die Touristen möchten ins Skigebiet." Dennoch erlebe sie die Stimmung gut. Die Gemeine habe für solche Fälle einen SMS-Dienst eingerichtet und informiere auch per Telefonlawine. "Auch im Dorf sind Gemeindearbeiter für Fragen präsent."

Mitarbeiter nach Hause geschickt

"Die Zermatter werden auch heute unser Brot essen können", sagt Reto Biner, Eigentümer der Bäckerei Biner in Zermatt. Zwar sei der Strom ausgefallen, die heutige Produktion sei jedoch schon um halb sieben fertig gewesen. "Einzig die Vorbereitungen für morgen haben sich verzögert."

Biner habe seine Mitarbeiterin nach dem Stromausfall nach Hause geschickt. Jetzt, da dieser jedoch wieder läuft, herrscht wieder emsiges Treiben in der Bäckerei. Das war bis jetzt ein strenger Winter, sagt Biner. "Der Schnee der letzten zwei Jahre fiel in den letzten paar Wochen."

(duf/dk)