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1312 - Songs, die der Polizei gewidmet sind

Der 13. Dezember wird weltweit wegen seiner numerologischen Bedeutung als nicht offizieller Feiertag gefeiert.

Heute Redaktion
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Denn stellvertretend für die Buchstaben im Alphabet steht "1312" für das Akronym "ACAB", das wiederum "All Cops Are Bastards", also übersetzt soviel wie "Alle Polizisten sind Bastarde" bedeutet.

Der Groll auf die Polizei eint viele Subkulturen auf der ganzen Welt. Punks und Autonome ebenso wie die aktive Fußballszene, Neonazis oder Staatsverweigerer. Überall steht die "1312" für die Ablehnung der staatlichen Autorität.

Auch viele Künstler haben aus persönlichen oder gesellschaftlichen Erfahrungen Motivation und Inspiration gezogen und ihrer Kritik an der Exekutive in Form von Musik Ausdruck verliehen. Das passiert mal als Rundumschlag gegen alles und jeden, der eine Uniform trägt, mal findet die Kritik an der Staatsgewalt ihren Weg in die Ohren der Fans durch subtile Texte und bezieht sich auf spezifische Ereignisse, die das Anprangern von einem gewissen Standpunkt aus betrachtet durchaus rechtfertigen. Manchmal geht es aber auch gar nicht um Kritik, sondern man macht die Polizei einfach so zum Protagonisten eines Songs.

Bruce Springsteen - 41 Shots

Im Jahr 1999 wurde der 23-jährige Amadou Diallo von Polizisten mit 41 Schüssen getötet. Er war unbewaffnet. Springsteen war von dem Ereignis so geschockt, dass er darüber einen seiner größten Hits geschrieben hat.

NWA - Fuck tha Police

Eine lyrisch etwas weniger feine Klinge lieferten NWA mit ihrem Song "Fuck tha Police". Die Bandmitglieder spielen sich in dem Musikvideo selber vor Gericht. Sie wollten damit die "Erniedrigung und den starken Druck zeigen, denen sie in diesen Situationen ausgesetzt sind". Obwohl der Titel schon 30 Jahre auf dem Buckel hat, ist seine Relevanz größer denn je.

Michael Jackson - They Don't Care About Us

Im Video zu Michael Jacksons wohl kontroversestem Titel aller Zeiten werden unter anderem auch die Videoaufnahmen gezeigt, auf denen das brutale Zusammenschlagen von Rodney King durch mehrere Beamte des LAPD zu sehen ist. Generell geht es im Lied um Ungerechtigkeit, der Fall Rodney King wurde stellvertretend für Polizeigewalt herangezogen.

Falco - Der Kommissar

Falco legte mit der Nummer im Jahr 1982 den Grundstein zu seiner Weltkarriere. Der Text entstand nach Dreharbeiten zu einer "Kottan ermittelt"-Folge, bei der Falco eine kleine Cameo-Rolle spielte. Irgendwie auch eine Ironie des Schicksals, dass das erste Rap-Lied eines Weißen von einem Polizisten handelt, der einem im Nacken sitzt.

The Clash - I Fought The Law

Punkrock hatte, so wie der HipHop, immer schon ein sehr ambivalentes Verhältnis zur Polizei. In der Version von The Clash erfuhr der Song "I Fought The Law", der eigentlich aus den 1960ern stammt, eine weltweite Aufmerksamkeit, die bis heute andauert. Fast alle Szenengrößen wie die Toten Hosen oder Green Day haben den Song, der aus der Sicht eines Sträflings erzählt wird, gecovert.

Rage Against The Machine - Killing in The Name Of

"Some of those that work forces, are the same that burn crosses", schreit ein blutjunger Zack de la Rocha wütend im Refrain des Protestsongs auf dem Debütalbum der Crossover-Legenden Rage Against The Machine. Die Zeile prangert rassistische Polizisten an, die in ihrer Freizeit beim Ku Klux Klan tätig sind.

Die Liste ließe sich endlos fortsetzen...