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14-Jähriger ergibt sich vor Bombenattentat

Heute Redaktion
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Bild: YouTube

Der 14-jährige Usaid Barho wird als Held gefeiert. Für die Terrormiliz IS sollte sich der Jugendliche mit einem Sprengstoffgürtel bewaffnet in einer schiitischen Moschee in Bagdad in die Luft jagen und möglichst viele Menschen mit in den Tod reißen. Doch anstatt die Bombe zu zünden, stellte er sich mutig den Wachleuten.

Usaid war in seiner vom syrischen Bürgerkrieg zerstörten Heimatstadt Aleppo von den Jihadisten rekrutiert worden. In einer Moschee sei er angesprochen worden. "Sie haben uns verführt, uns ISIS anzuschließen", zitiert die "New York Times" ein Gespräch des Jungen mit dem irakischen Geheimdienst.

Die Chance, den Fängen der Jihadisten zu entfliehen, sah er in einem Bombenanschlag. Freiwillig meldete er sich als Selbstmordattentäter. Doch anstatt in einer belebten Moschee in Bagdad ein Blutbad anzurichten, stellte er sich Wachleuten. "Ich habe eine Sprengstoffweste, aber ich will mich nicht in die Luft sprengen", hat er laut eigenen Angaben gesagt.

Terrorist oder Kindersoldat?

Ein Video auf YouTube zeigt Sprengstoffexperten, die den 14-Jährigen von seinem todbringenden Kleidungsstück befreien. Was mit Usaid geschehen wird, ist noch unklar. Er befindet sich für Befragungen noch in Gewahrsam des irakischen Geheimdienstes. Sein Schicksal hängt davon ab, ob er als Terrorist oder Kindersoldat wider Willen eingestuft wird.