Österreich

15 Jahre in Psychiatrie: Aus Sohn wurde Wrack

Heute Redaktion
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Margarete M. klagt an: aus Sohn wurde ein Wrack.
Margarete M. klagt an: aus Sohn wurde ein Wrack.
Bild: Denise Auer

Markus kam mit einer Angststörung ins Otto-Wagner-Spital. Daraus wurde paranoide Schizophrenie mit aggressiven Schüben. Nun versucht seine Mutter alles, um ihren Sohn aus der Psychiatrie zu befreien.

"Mein Sohn ist am Ende. Aber ich werde nicht das Handtuch werfen, das bin ich ihm schuldig", sagt Margarethe M. (Name geändert). Vor 15 Jahren begann der Leidensweg ihres Sohnes Markus (43). "Mein Vater, sein Opa, starb. Er hat 17 Tage lang nur geweint."

Wie im Gefängnis

Markus veränderte sich in der Psychiatrie. Er warf etwa einen Computer aus dem 6. Stock und attackierte einen Nachbarn. "Er war vorher nie so. Die Medikamente haben ihn so aggressiv gemacht", vermutet die 70-jährige Mutter.

Ohne ihre Zustimmung wurde der Wiener nach Ybbs (NÖ) verlegt. "Er fühlt sich wie im Gefängnis. Er hat zu mir gesagt: ‚Mama, ich habe keine Kraft mehr. Ich will hier nicht verenden.' " Margarethe will ihren Sohn nun heimholen.

"Ein Platz in einer betreuten WG wäre toll. Vielleicht kann er dann auch wieder Mathematik und Informatik studieren, das ist einmal sein großer Traum gewesen", hofft die Mutter aufs Happy End.