Österreich

15. Jahrestag: Unglück in Seegrotte mit fünf Toten

In der Seegrotte Hinterbrühl (Bezirk Mödling) jährt sich am 31. Mai zum 15. Mal ein Bootsunglück mit fünf Toten.

Heute Redaktion
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Trauriger Jahrestag, heute, Freitag: Eine Zille war 2004 bei einer Fahrt mit Touristen auf dem unterirdischen Gewässer gekentert, die Opfer waren darunter gefangen. Vier Frauen und ein Mann ertranken.

Das Schaubergwerk Seegrotte Hinterbrühl ist ein stillgelegtes Gipsbergwerk mit Stollen und dem größten unterirdischen See Europas. Am Pfingstmontag 2004 kenterte ein mit 28 Passagieren einer Reisegruppe besetztes Boot, fünf Personen wurden unter dem Aufbau zwischen der Reling eingeklemmt und starben. Bei den Todesopfern handelte es sich um vier Deutsche, davon drei Frauen, und eine Belgierin.

Nach dem Unglück dauerten die juristische Aufarbeitung und die Klärung der Ursache bis 2007. Laut Oberlandesgericht Wien hatte der Trimaran "weder den gesetzlichen Anforderungen noch den Stabilitätswerten entsprochen".

Derzeit Wartungsarbeiten in Seegrotte

Die Seegrotte entstand 1912, als nach einer Sprengung im damaligen Gipsbergwerk Hinterbrühl mehr als 20 Millionen Liter Wasser in die Gänge und Stollen strömten. Durch den Einbruch des Wassers bildete sich ein riesiger See. 1932 wurde die Seegrotte als Schaubergwerk eröffnet.

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Während des Zweiten Weltkrieges beschlagnahmte die deutsche Wehrmacht die unterirdische Anlage, pumpte ab August 1944 das Wasser aus und errichtete eine Flugzeugfabrik. Die Seegrotte war Außenlager des Konzentrationslagers Mauthausen, heißt es auf der Homepage der Gedenkstätte in Oberösterreich. Den Angaben zufolge waren höchstwahrscheinlich weit mehr als 3.500 Häftlinge im KZ Hinterbrühl zumindest kurzfristig interniert. 1945 wurde die Einrichtung durch Bomben zerstört.

Nach drei Jahre dauernder Renovierung wurde die Seegrotte wieder für Touristen geöffnet. Derzeit können laut Angaben auf der Webseite aufgrund von Wartungsarbeiten bis auf Weiteres keine Führungen durchgeführt werden.

(wes)