Österreich

15 Monate Haft für pädophilen Nachhilfelehrer

Heute Redaktion
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Jener 41-jähriger Nachhilfelehrer, der sich an zwei Schülerinnen vergangen hat, wurde am Wiener Straflandesgericht wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen, Vergewaltigung und Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses zu 15 Monaten unbedingter Haft verurteilt. Außerdem wurde er in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen.

Der 41-Jährige vergriff sich im Frühjahr 2013 wiederholt an einer zwölfjährigen Schülerin. Einen der Vorfall setzte Staatsanwältin Dagmar Pulker mit einer Vergewaltigung gleich. Weitere fünf, ähnlich gelagerte Tathandlungen mit demselben Opfer stellte der Angeklagte ebenso in Abrede wie den Einsatz von Gewalt. "Ich gebe zu, es gab einen schwerwiegenden Vorfall. Aber ich habe nie Gewalt angetan", sagte er heute nach dem Abschluss des Beweisverfahrens.

Nachdem der Mann in U-Haft gewandert war, hatte sich eine zweite ehemalige Nachhilfeschülerin gemeldet und von Übergriffen in den Jahren 2007 und 2008 berichtet. Das Gericht ging davon aus, dass auch diese wie von der Zeugin geschildert stattgefunden hatten, dieses Mädchen zu den Tatzeitpunkten aber bereits das 14. Lebensjahr vollendet hatte. Schuldig gesprochen wurde der Mann auch, weil er eines der Mädchen in einem Chat aufgefordert hatte, die erst zwei Jahre alte Schwester zu "stimulieren".

Experte: Gefahr neuerlicher Übergriffe "hoch"

Der Mann sei "prinzipiell gefährlich", betonte der psychiatrische Sachverständige Karl Dantendorfer. Die Gefahr, dass es ohne therapeutische Maßnahmen neuerlich zu Übergriffen auf Minderjährige kommen könnte, sei "hoch". Durch die Einweisung in eine Anstalt ist garantiert, dass er auch nach Verbüßung seiner Strafe zeitlich unbegrenzt angehalten werden kann.

In seinem Schlusswort entschuldigte sich der 41-Jährige bei seinen beiden Opfern, "weil die mir vertraut haben". Der Nachhilfelehrer war bereits zwei Mal wegen pädophiler Übergriffe angezeigt worden, diese waren aber eingestellt worden.