Welt

15 Tote nach Schüssen und Explosionen in Nairobi

Das Dusit-Hotel in Nairobi wurde Ziel eines Angriffs. Es gab Explosionen und Schüsse. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort.

Heute Redaktion
Teilen

Bei dem islamistischen Anschlag auf einen Hotelkomplex in der kenianischen Hauptstadt Nairobi sind am Dienstag mindestens 15 Menschen getötet worden. Das verlautete am Mittwoch aus Polizeikreisen.

Bislang war die Zahl der Toten nach der Attacke unklar gewesen; ein AFP-Fotograf hatte am Anschlagsort fünf Leichen gesehen. Unweit von der Terrasse habe eine weitere Leiche gelegen, vermutlich die eines Selbstmordattentäters.

Koordinierter Angriff

In dem Gebäudekomplex im gehobenen Stadtviertel Westlands war es am Dienstagnachmittag zu einer heftigen Explosion gekommen, gefolgt von einem mehrere Stunden andauernden Schusswechsel.

(Video: Storyful)

Kenias Polizeichef Joseph Boinnet sprach von einem "koordinierten" Angriff mit mindestens einem Selbstmordattentäter. Bei dem Angriff habe es Verletzte gegeben. "Wir sind dabei, die Zahlen zu bestätigen."

Unübersichtliche Lage

Die Lage in der Anlage, die ein Hotel, Appartements, Restaurants sowie Geschäfte und Büros auch internationaler Unternehmen umfasst, blieb zunächst unübersichtlich. Sondereinheiten der Polizei durchkämmten den Bereich weiter nach Überlebenden und möglichen Attentätern.

Die Sicherheitskräfte hätten Kenntnis von "bewaffneten Kriminellen", die sich verschanzt hätten, sagte Boinnet. "Unsere Beamten versuchen, sie herauszuspülen."

Die Explosion ereignete sich um etwa 13.30 Uhr (MEZ) in dem Gebäudekomplex. Die Detonation war so stark, dass sie noch im AFP-Büro rund fünf Kilometer von der Anlage entfernt zu hören war. Beschäftigte verbarrikadierten sich in ihren Büros, bis Sondereinheiten der Polizei sie nach einer Stunde in Sicherheit brachten. Vereinzelte Schüsse waren noch Stunden nach der Detonation zu hören

Die mit Al-Qaida verbundene Shebab-Miliz bekannte sich in einer kurzen Nachricht über ihr Sprachrohr Shahada zu dem Angriff, wie das in den USA beheimatete Unternehmen Site mitteilte, das auf die Analyse islamistischer Websites spezialisiert ist.

Immer wieder Terroranschläge

Das Luxushotel befindet sich unweit des Westgate-Einkaufszentrums, wo 2013 bei einem Terroranschlag mindestens 67 Menschen gestorben waren. In Kenia kommt es immer wieder zu Terroranschlägen, vor allem seit die kenianischen Streitkräfte die Regierung Somalias im Kampf gegen al-Shabaab unterstützen. Dies tun sie seit 2011 im Rahmen einer Mission der Afrikanischen Union (AU).

Die sunnitischen Fundamentalisten haben Verbindungen mit dem Terrornetzwerk al-Qaida und kämpfen in Somalia am Horn von Afrika um die Vorherrschaft. Sie kontrollieren weite Teile von Süd- und Zentral-Somalia. Bei Anschlägen und Angriffen auf Zivilisten und Sicherheitskräfte sind Tausende Menschen ums Leben gekommen.

(red/20 Minuten)