Niederösterreich

150 Arbeitslose sollen in den Teststraßen aushelfen

Der Andrang auf die Teststraßen in Niederösterreich ist groß, um schneller testen zu können, wollen AMS und Land jetzt Arbeitslose einsetzen.
15.02.2021, 13:27

Regelmäßige, großflächige und für bestimmte Aktivitäten verpflichtende Corona-Testungen der Bevölkerung sind derzeit die Strategie der Regierung. Der Andrang auf die Teststraßen in Niederösterreich ist dementsprechend groß. Seitens des Landes NÖ stellt man gemeinsam mit dem AMS NÖ deshalb jetzt mehr Unterstützungspersonal für die Teststraßen zur Verfügung.

Teil- oder Vollzeit

Ab Freitag starten bis zu 150 Personen, die über das Projekt „Jobchance“ an die niederösterreichischen Gemeinden und Städte vermittelt werden. "Dafür nehmen wir gemeinsam mit dem AMS NÖ 1,62 Millionen Euro in die Hand", erklärt der für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrat Martin Eichtinger. Das Land NÖ übernimmt dabei den anteiligen Beschäftigerbetrag in der Höhe von 400 Euro pro Monat. Das AMS NÖ fördert die Lohn- und Lohnnebenkosten. Für das Unterstützungspersonal ist eine Arbeitszeit von 20 bis 40 Wochenstunden vorgesehen.

AMS NÖ-Geschäftsführer Sven Hergovich sagt: „Wer schnell hilft, hilft doppelt – lautet unser Motto! Bereits im Herbst ist es dem AMS NÖ gelungen, binnen kurzer Zeit passendendes Sicherheitspersonal für die niederösterreichischen Alten- und Pflegeheime zur Verfügung zu stellen. In Kooperation mit dem Land NÖ werden wir auch jetzt die niederösterreichischen Gemeinden erstens rasch, zweitens unbürokratisch und drittens ohne Kostenaufwand für die belasteten Kommunen unterstützen.“

Unterstützung für Städte

Auch NÖ Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl begrüßt die Unterstützung. Besonders wichtig seien diese Maßnahmen für größere Städte. „Sowohl in Hinblick auf die Arbeitslosenzahlen als auch aufgrund des erhöhten Testbedarfs, gerade in den größeren Städten, erachte ich diese Aktion als zentrale und punktgenaue Maßnahme. Wichtig ist nun, dass dieses Unterstützungspersonal auch schnell zur Verfügung steht. In Hinblick auf die Arbeitslosenzahlen ist ja St. Pölten aufgrund der bestehenden Dynamik bis jetzt noch vergleichsweise gut durch die Krise gekommen – das sieht nicht überall so aus“, so Matthias Stadler, Vorsitzender des Städtebunds und Bürgermeister von St. Pölten.

Genau daran, dass die Maßnahme nur für die größeren Städte gedacht ist, gibt es aber auch Kritik aus den eigenen SPÖ-Reihen. "Alle Gemeinden arbeiten tagtäglich hart am Limit, um die übertragenen Test-Aufgaben zu bewältigen. Das Paket ist ein Schlag ins Gesicht für jene kleineren Gemeinden, für die die Einrichtung von Teststraßen eine noch viel größere Herausforderung bedeutet. Wir fordern auch für die 555 Gemeinden, die nicht zu den Statutarstädten bzw. Bezirkshauptstädten zählen, personelle Unterstützung durch diese grundsätzlich begrüßenswerte Maßnahme", so Rupert Dworak, NÖ GVV-Präsident und Bürgermeister von Ternitz.

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