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Mädchen konvertiert und verschwindet spurlos

Heute Redaktion
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Die Polizei sucht mit beiden Fotos nach Juliane H. (16)
Die Polizei sucht mit beiden Fotos nach Juliane H. (16)
Bild: Bundespolizei Deutschland

Juliane H. (16) scheint wie vom Erdboden verschluckt. Das Mädchen aus Hamburg ist seit 2. Dezember verschwunden - kurz zuvor wurde ihr Freund nach Algerien abgeschoben.

Seit fünf Wochen sucht der Vater nach seiner Tochter. Doch seinem Gefühl nach hat er sie bereits vor längerer Zeit verloren. Genauer gesagt an dem Tag, an dem sie Morchid D. kennenlernte - einen jungen Asylwerber aus Algerien.

Davor sei Juliane ein "ganz normaler Teenager" gewesen, verrät der Tischler der "Bild". Sie hätte sich geschminkt, sei in einem Tanzverein gewesen und wollte Tierärztin werden. Das soll sich am Vatertag 2016 schlagartig geändert haben: Da erklärte sie ihrem Papa, dass sie zum Islam konvertiert sei. "Plötzlich lief sie mit Kopftuch und langem Plunder rum.", erinnert sich der Vater.

"Ihr gefiel nicht, dass er sie öffentlich schlug"

Von da an hätte sich das Hamburger Mädchen zum negativen verändert: Sie schwänzte Schule, beging sogar einen Überfall. "Ich hatte das Gefühl, sie hätte eine Gehirnwäsche bekommen", meint der verzweifelte Vater. Er schaltete sogar selbst das Jugendamt ein - doch das nützte nur wenig.

Juliane kam zwar in eine Jugendgruppe, sie riss von dort aber immer wieder aus. Beamte warnten sie vor den Gruppen, mit denen sie sich traf - darunter auch Morchid D.

Der junge Algerier kam im Jahr 2013 nach Deutschland. Papiere hatte er keine bei sich. Laut eigener Angabe sei er heute 19 Jahre alt. Im März 2017 erklärte Juliane ihrem Vater, dass Morchid ihr Freund sei. Eine Freundin von ihr meint, dass Juliane der Islam gefallen hätte, "nur dass Morchid sie öffentlich schlug, das gefiel ihr nicht."

Sie wollte zu einer Freundin - und verschwand spurlos

Der junge Algerier hatte jedoch immer wieder mit dem Gesetz zu kämpfen. Nicht nur, dass er sich in kriminellen Kreisen bewegte, sein Antrag auf Asyl wurde im Mai 2015 abgelehnt. Morchid klagte, allerdings vergeblich. Im Oktober 2017 wurde der Algerier abgeschoben.

Julianes Vater hoffte, dass sich danach die Lage bessern würde, dass Juliane vielleicht das Kopftuch abnehmen würde. Doch das Gegenteil war der Fall: Am 2. Dezember sagte sie zu ihm, dass sie zu einer Freundin gehen würde. Sie kam jedoch nicht mehr zurück.

In ihrem Zimmer fand er Handy und Schlüssel. Den geerbten Goldschmuck, ihr Tablet und eine Spielekonsole hatte sie mitgenommen. Der Tischler vermutet nun, dass Juliane sich im Ausland aufhält.

Zwischenzeitlich bekam eine Freundin ein Lebenszeichen von der Hamburgerin. In einer Facebook-Nachricht erklärte Juliane, dass es Streit gab und sie sich von Morchid trennen will. Anschließend erhielt sie folgenden Text: "Wenn du sie nicht in Ruhe lässt, steche ich dich ab."

Die deutsche Kripo bittet nun um Hinweise. (slo)