Österreich

16-Jährige soll jetzt doch abgeschoben werden

Die Kosovarin Filloreta (16) sollte von einer Familie aus OÖ adoptiert werden, saß aber plötzlich in Schubhaft. Jetzt ist sie in Wien.

Heute Redaktion
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Filloreta soll abgeschoben werden.
Filloreta soll abgeschoben werden.
Bild: Privat

Der Fall um das erst 16-jährige Mädchen Filloreta Paluca geht weiter. Wie die OÖ-Nachrichten berichteten, wurde die Kosovarin vergangenen Montag festgenommen und zum Anhaltezentrum nach Linz gebracht.

Dabei sollte sie von der Familie Eder aus Timelkam (Bezirk Vöcklabruck) adoptiert werden. "Wir konnten ihr nicht einmal ein paar persönliche Sachen übergeben, geschweige denn mit ihr reden", so der geschockte Thomas Eder.

Seit Anfang des Jahres hat der Vater dreier bereits erwachsener Söhne mit seiner Frau alles versucht, um Filloreta adoptieren zu können. Er hat mit Hilfe eines Anwalts den von den leiblichen Eltern unterzeichneten Adoptionsantrag beim Bezirksgericht gestellt.

Abschiebebescheid im Jänner

Am 11. Mai wäre die erste Adoptionsverhandlungsrunde angesetzt gewesen. Als im Jänner der Abschiebebescheid kam, legten die Eders Revision ein. All das half offenbar nicht.

Filloretas Familie war 2013 nach Timelkam gekommen, seither hätten sich die Fünf gut integriert, sagen die Eders. Filloreta hatte seit Sommer eine Arbeitserlaubnis, seit September machte sie eine Doppellehre als Köchin und Kellnerin.

Vater Tush und ihr 18-jähriger Bruder sind am 20. Februar in einer Blitzaktion abgeschoben wurden. Der Rest der Familie ist seither nicht auffindbar, heißt es im Ort. Filloreta hat dann bei den Eders Unterschlupf gefunden. "Sie ist so ein liebes Mädchen", sagt Ottilie Eder.

Familie, Freunde und sämtliche Helfer sind geschockt ob der Vorgehensweise. Das Innenministerium will dazu keine Stellungnahme abgeben.

Lebenszeichen über Facebook

Seither haben die Eders nur über Facebook ein Lebenszeichen des 16-Jährigen Mädchens vernommen.

Am Mittwoch hieß es, dass Filloreta in einer betreuten Wohneinheit des Vereins SOS Mitmensch untergebracht worden sei. Sie werde dort so lange bleiben, bis der nächste Abschiebe-Flug nach Pristina geht.

Auf Facebook sorgt der Fall indes bereits für riesige Aufregung.

(mip)

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