Österreich

16-Jähriger in Weigelsdorf nahe Baden erstochen

Heute Redaktion
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Schon wieder eine Messerattacke! Ein 16-jähriger Bursch wurde heute Vormittag in Weigelsdorf im Bezirk Baden durch mehrere Messerstiche mit seinem eigenen Küchenmesser getötet. Tatverdächtig ist ein um ein Jahr älterer Bekannter des Opfers, der die grauenhafte Attacke laut Polizei schon gestanden hat.

Nach der tödlichen Auseinandersetzung unter Jugendlichen am Sonntagvormittag in Weigelsdorf im Bezirk Baden hat das Landeskriminalamt Niederösterreich die Befragung des Tatverdächtigen abgeschlossen. Dem Obduktionsergebnis zufolge wurden dem 16-Jährigen 14 Messerstiche zugefügt, sagte Oberst Ernst Schuch. Der geständige 17-Jährige wurde seitens des LKA wegen Mordverdachts angezeigt.

Zweifel an Notwehr
Einige Stichwunden waren am Rücken des Opfers, was an der Notwehrversion des 17-Jährigen zweifeln lasse, so die Polizei am Montag. Der 17-Jährige hingegen habe leichte Schnittverletzungen an der Handfläche, was darauf hindeute, dass er tatsächlich - wie er selbst angab - dem 16-Jährigen das Messer abgenommen hatte, als dieser ihn bedroht hätte. Der 16-Jährige dürfte das Küchenmesser die ganze Nacht bei sich gehabt haben - der Vater und der Großvater des 17-Jährigen erklärten nämlich laut Schuch, das Messer nicht zu kennen.

Mutmaßlicher Täter nicht alkoholisiert
Alkohol war - zumindest zum Tatzeitpunkt - nicht im Spiel. Ein entsprechender Test habe einen minimalen Wert ergeben. Eine chemische Untersuchung soll noch Aufschluss über etwaige andere eingenommene Substanzen geben, was die Ermittler dem Eindruck nach, den der mutmaßliche - hörbeeinträchtigte - Täter gemacht habe, ebenfalls nicht annehmen. Ein älterer Nachbar erzählt: Stefan war sehr aggressiv, bekam dagegen auch Medikamente. Er half seiner Oma aber immer. Eigentlich ein netter Junge, der in diesem Umfeld keine Chance hatte.

Nachlese: Bluttat in Weigelsdorf

Gegen 10 Uhr kam es zu der Schreckenstat: Die beiden Burschen waren zu Fuß auf dem Weg von Unterwaltersdorf nach Weigelsdorf, knapp zehn Kilometer südöstlich von Baden. Kurz bevor sie in Weigelsdorf eintrafen, kam es zur Auseinandersetzung, weil Stefan Sch. ( 16) den Opa seines Freundes beleidigt hatte.

25 Zentimeter lange Tatwaffe
Bei Georg O. (17) brannten die Sicherungen durch, er entriss seinem Freund ein etwa 25 Zentimeter langes Küchenmesser. Der Jugendliche aus Unterwaltersdorf (NÖ) soll dem Schüler damit drei Mal in den Rücken sowie einmal in den Kopf gestochen haben. Danach ging der Bursch nach Hause, wo er sich widerstandslos festenehmen ließ. Er ist laut Polizei geständig.

Die Jugendlichen hatten die Nacht über gemeinsam bei einer Veranstaltung in dem Nachbarort Unterwaltersdorf verbracht und seien dann am Vormittag bei dem 17-Jährigen zu Hause gewesen, sagte Schuch. Weil der Jüngere einen Streit mit dessen Großvater begonnen haben dürfte, warf der Vater beide Burschen hinaus und riet ihnen, sich niederzulegen.

Zeuge alarmierte Einsatzkräfte
Ein Zeuge beobachtete den Vorfall und verständigte umgehend den Notarzt. Dieser konnte nur noch den Tod des 16-Jährigen feststellen. Ob die beiden Jugendlichen alkoholisiert waren, konnte nicht festgestellt werden.

APA/red.