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30 Todesdrohungen pro Minute nach Islam-Spott

Im Ärger hatte die Jugendliche den Islam als "sch*** Religion" bezeichnet. Es folgten so viele Todesdrohungen, dass sie die Schule abbrechen musste.

Roman Palman
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Milas Anwalt Richard Malka in einem Pariser Gericht
Milas Anwalt Richard Malka in einem Pariser Gericht
GEOFFROY VAN DER HASSELT / AFP / picturedesk.com

Ein Jahr ist seit dem Zwischenfall vergangen, doch immer noch bekommt die 17-jährige Mila Hass-Nachrichten aus der ganzen Welt. Nach Angaben ihres Anwalts Richard Malka flattern auch heute noch rund 30 Todesdrohungen, üble Beschimpfungen und andere Gemeinheiten ein – pro Minute. 

Im Jänner 2020 war es so schlimm, dass die junge Frau aus Lyon die Schule hatte abbrechen und zu ihrer eigenen Sicherheit und der ihrer Familie untertauchen musste. Und das alles wegen eines Streits auf Instagram.

"Der Islam ist eine sch*** Religion"

Ein Muslim hatte sie in den Kommentaren zu einem ihrer Videos als "dreckige Lesbe" und Prostituierte bezeichnet. Mila schlug zurück und sagte in einem weiteren Clip: "Der Koran ist... voller Hass... der Islam ist eine sch*** Religion!" Die folgende Sturzflut an Hasskommentaren führte dazu, dass die junge Französin ihr Haus nur noch mit Polizeieskorte verlassen konnte.

"Ganz Frankreich will mich tot sehen"

Ihre Schule hat sie seither nicht mehr gesehen. "Ich kann keinen Fuß mehr in meine Schule setzen und ich kann die Schule nicht wechseln, denn es ist ganz Frankreich, das mich tot sehen will", sagte sie später zum feministischen Medium "Bellica". Wie "The Times" unter Berufung auf ihren Anwalt berichtet, wird sie jetzt privat daheim unterrichtet. Nebenbei versucht sie sich als Make-up-Artist und Sängerin ein Standbein aufzubauen.

"Habe gesagt, was ich denke"

Mila steht weiter hinter ihren vermeintlich "blasphemischen" Aussagen: "Ich habe ausgesprochen, was ich mir denke und ihr werdet mit nicht dazu bringen, es zu bereuen. Es gibt immer noch Leute, die sich aufregen, aber mit ist das völlig egal. Ich habe gesagt, was ich wollte, was ich denke." Etwas wehmütig fügte sie aber hinzu: "Ich will noch sagen, dass es mir ein bisschen Leid um jene Leute tut, die ich damit verletzt habe, aber die ihre Religion in Frieden ausüben."

Hassposter verurteilt

Unterstützung kommt von höchster Stelle: Präsident Macron verteidigte Mila öffentlich in einem Interview. "Das Gesetz ist klar – wir haben das Recht zu blas­phe­mie­ren, zu kritisieren und andere Religionen zu karikieren." Laut Malka wurden bisher 50 User wegen Hass-Postings und Todesdrohungen gegen Mila von der Exekutive identifiziert. Im Oktober wurde ein 23-Jähriger zu drei Jahren Haft verurteilt nachdem er ein Video veröffentlichte, in dem er zeigte, wie er der 17-Jährigen die Kehle durchschneiden würde. 

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