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17-Jähriger hing tot von Baum: Marks Schicksal

Heute Redaktion
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In diesem Baum wurde der 17-Jährige entdeckt.
In diesem Baum wurde der 17-Jährige entdeckt.
Bild: Polizei Mönchengladbach

Am Samstag entdeckte ein Bewohner eine "große Puppe" an einem Baum in Mönchengladbach. Doch leider war es der 17-jährige, von einem Familiendrama traumatisierte Mark.

Polizisten sägten den in einer schlecht einsichtbaren Eibe hängenden Leichnam frei. Der Körper war bereits mumifiziert, daher musste zur Feststellung der Identität erst ein DNA-Test durchgeführt werden.

Es war der erst 17-jährige Mark S. Er dürfte vor einigen Wochen auf den Baum geklettert und dort erfroren oder an einer Überdosis Drogen oder Medikamenten gestorben sein. Laut "Express" war er den Anrainern unter dem Namen "Kapuzenmann" bekannt, weil er stets auf diese Weise gekleidet war.

Vater tötete Mutter mit 33 Stichen

Hinter dem Tod des jungen Mannes verbirgt sich eine Familientragödie. Denn am 24. Jänner 2014 hatte sein betrunkener Vater seine nach einem Schlaganfall halbseitig gelähmte Mutter vor seinen Augen mit 33 Stichen getötet. Der damals 14-jährige Mark war dazwischen gegangen und überlebte einen Stich in die Lunge.

Mark und seine drei Geschwister kamen in die Obhut des Jugendamts, sein zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilter Vater nahm sich in der Zelle das Leben.

Immer wieder floh der Jugendliche aus den Einrichtungen, in denen er untergebracht ist, Sozialarbeiter drangen nicht zu ihm durch. Der Jugendliche hielt es in geschlossenen Räumen nicht mehr aus. Er kletterte auf Bäume und übernachtete auf Dächern.

Mark floh im Jänner vor Polizei

Mark S. beging mehrere kleine Delikte und kam in Jugendhaft, wurde aber bald wieder entlassen. Im Jänner 2017 sah die Polizei den Jugendlichen das letzte Mal. Er flüchtete vor den Beamten. (aj)