Wirtschaft

17 Prozent der Eierproben mit illegalem Gift belastet

Der von Belgien ausgehende Gift-Eier-Skandal hat in Österreich deutliche Spuren hinterlassen. 54 von insgesamt 311 gezogenen Proben waren belastet.

Heute Redaktion
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In 17 Prozent der Proben wurde verbotenes Insektengift gefunden.
In 17 Prozent der Proben wurde verbotenes Insektengift gefunden.
Bild: iStock

Nach Auffliegen des Fipronil-Skandals in Belgien im heurigen Sommer wurden auch in Österreich verstärkt Eier-Produkte unter die Lupe genommen. Nach mehreren Zwischenbilanzen hat nun die dafür zuständige Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, AGES, ihre Schlussbilanz vorgelegt.

Gift in 54 Proben gefunden

Fazit: Insgesamt wurden 311 Produktproben gezogen. Das betraf verarbeitete Lebensmittel mit Ei von Mayo bis hin zu Käsnudeln sowie für den Großhandel bestimmtes Flüssigei, Eiweißpulver, Eigelb, Vollei und geschälte Eier. In 54 Proben konnte das bei Tieren in der Lebensmittelproduktion verbotene Insektizid nachgewiesen werden. In 19 Fällen wurde der gesetzlich festgelegte Höchstgehalt überschritten.

Eier und Fleisch aus Österreich unbelastet

Betroffen waren in drei Fällen verarbeitete Lebensmittel (Krapfen, Backerbsen, Profiteroles), 51 Mal fand sich das Gift in Großhandels-Rohware. Letztere stammte aus Deutschland, den Niederlanden, Dänemark, Belgien und Polen. Eier und Hühnerfleisch aus Österreich waren in allen Fällen frei von Fipronil-Rückständen.

Fipronil ist laut AGES ein Breitspektrum-Insektizid. Dieses wird unter anderem in der Veterinärmedizin zur Bekämpfung von Flöhen und Zecken bei Hunden und Katzen verwendet. Es ist jedoch bei Tieren in der Lebensmittelproduktion verboten. Fipronil ist laut derzeitigem Wissensstand weder krebserregend noch erbgutschädigend. Allerdings führt es beim Menschen in höheren Dosen zu Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen bis hin zu Lähmungserscheinungen.

Verunreinigtes Desinfektionsmittel

Als Quelle des Skandals gilt ein belgischer Hersteller des Desinfektions- und Reinigungsmittels Dega-16. Dieser soll der auch in der Hühnerzucht verwendeten Mischung verbotenerweise Fipronil zugesetzt haben. Die Tiere hatten dann das Gift über die Haut aufgenommen. (bart)