Österreich

170 Taxis fuhren über den Ring

Heute Redaktion
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Auch im April ließ die erste Demonstration am Ring nicht lange auf sich warten. 170 Taxis übernahmen am Freitagnachmittag unter anderem die Kontrolle über die Ringstraße. Unterstützung kam von den Freiheitlichen, die Taxi-Innung distanzierte sich. Kritik ob der ständigen Ring-Sperren kam von der Wirtschaftskammer Wien.

"Fairness für das Taxigewerbe": Unter diesem Slogan kämpften bzw. fuhren am Freitag zahlreiche Taxis am Ring. 170 Taxis versammelten sich in der Arbeiterstrandbadstraße. Sie fuhren anschließend über die Wagramer Straße, die Reichsbrücke, zum Praterstern, über die Aspernbrücke, zum Stubenring, Parkring, Schubertring, Kärntner Ring, Opernring, Burgring und über die Löwelstraße zum Ballhausplatz.

Zwischen 13 und 17 Uhr kam es auf der genannten Strecke immer wieder zu kurzzeitigen Verkehrssperren durch die Polizei. 

Taxi-Innung distanziert sich

Für Gökhan Keskin, den Obmann der Taxi-Innung in der Wirtschaftskammer Wien ist die Demonstration des Taxi-Club-Wien kontraproduktiv. Zwar sei es verständlich, dass die Fahrer der Taxiunternehmen über die Konkurrenz durch Uber erbost sind, blanker Aktionismus ist jedoch kein geeignetes Mittel: "Hier ruft ein Verein mit 10 Mitgliedern die Taxilenker dazu auf, den Straßenverkehr zu behindern. Und damit der eigenen Branche und sich selbst zu schaden. Schließlich leben die Taxifahrer davon, dass sie eine schnelle und komfortable Alternative für das Vorankommen in der Stadt bieten."

FPÖ Wien unterstützt Demo

Der Wiener FPÖ-Verkehrssprecher Stadtrat Toni Mahdalik und Rudolf Schmidhofer stehen voll und ganz hinter dem morgigen Taxler-Protest gegen die grob wettbewerbsverzerrenden Praktiken des US-Riesen und die immer neuen Schikanen für Taxifahrer auch in Wien.

"Im Gegensatz zu Kifferdemos, Rasen am Ring-Schmafu und sonstigen Arbeitslosentreffen am Ring ist diese Kundgebung wichtig und kommt auch ohne Komplettsperre von Hauptverkehrsadern aus. Wir werden den -von der zahnlosen Innung leider boykottierten - berechtigten Protest natürlich begleiten und auch bei der Schlusskundgebung beim Kanzleramt mit vielen Unterstützern vor Ort sein", kündigte Mahdalik an.

WKO Wien kritisiert Ring-Sperren

Die Obmänner der Sparte Handel und Tourismus in der Wirtschaftskammer Wien fordern eine deutliche Reduktion der Ringsperren und ein Einlenken der Politik. Denn es sinken die Umsätze, Touristen und Kunden sind verärgert und es wackeln Jobs. Aktuell finden an sechs von zehn Tagen Sperren der Ringstraße statt. Das ist eindeutig zu viel, so die Vertreter.

Statistik: Sperren nehmen zu

Seit 2010 haben Veranstaltungen und Demos in der Wiener Innenstadt deutlich zugenommen. Kam es damals durchschnittlich jeden sechsten Tag zu einer Ringsperre, so wird mittlerweile durchschnittlich jeden vierten Tag der Ring zumindest teilweise gesperrt.