Österreich

18 Dealer gingen Cops in Innsbruck ins Netz

Heute Redaktion
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Die Polizei hat in Innsbruck fast 20 Drogendealer aus dem Verkehr gezogen, gleichzeitig wurden mehr als 100 Abnehmer ausgeforscht. Die Ermittlungen gegen die sogenannte "Nordafrikanerszene" wurden Anfang des Jahres intensiviert. "Insgesamt wurden 18 Personen festgenommen, 14 davon in die Justizanstalt eingeliefert", erklärte Landespolizeikommandant Helmut Tomac am Donnerstag.

Die Polizei hat in Innsbruck fast 20 Drogendealer aus dem Verkehr gezogen, gleichzeitig wurden mehr als 100 Abnehmer ausgeforscht. Die Ermittlungen gegen die sogenannte "Nordafrikanerszene" wurden Anfang des Jahres intensiviert. "Insgesamt wurden 18 Personen festgenommen, 14 davon in die Justizanstalt eingeliefert", erklärte Landespolizeikommandant Helmut Tomac am Donnerstag.

Bei den Ermittlungen wurden laut Tomac unter anderem sieben Kilo Cannabisharz und 330 Gramm Kokain sichergestellt. Wieviel verkauft wurde, kann nicht sicher gesagt werden, sei aber jedenfalls "sehr hoch", erklärte der Landespolizeikommandant. Derzeit befänden sich 72 Mitglieder der "nordafrikanischen Suchtgiftszene" in der Innsbrucker Justizanstalt. "Jährlich werden rund 60 Personen aus dieser Szene festgenommen", sagte Stadtpolizeikommandant Martin Kirchler. In der Landeshauptstadt seien rund 100 Personen aus dem maghrebinischen Raum im Suchtgifthandel tätig. Sobald Festnahmen erfolgten, würden andere nach Innsbruck kommen und die Szene wieder auffüllen, erklärte Kirchler: "Diese Bewegungen erfolgen in Wellen."

Drogen kommen aus dem Raum Turin

Ende 2013 fiel den Beamten auf, dass die Aktivität in Innsbruck zunimmt. Daher konzentrierten die Drogenfahnder ihre Ermittlungen seit Anfang des Jahres auf bestimmte Mitglieder der "nordafrikanischen Suchtgiftszene", sagte Ermittler Georg Happ. Am 13 März wurde schließlich ein 49-jähriger Drogenkurier mit 250 Gramm Kokain bei der Einreise nach Österreich festgenommen. Der Mann sei geständig, insgesamt 600 Gramm Kokain nach Innsbruck gebracht zu haben. Ende März folgten weitere Festnahmen. Die Drogen würden vorwiegend aus dem Raum Turin von Italien nach Österreich gebracht.

Die Fahrten von Italien nach Österreich würden teils von aus Innsbruck geflüchteten Dealern organisiert, erklärte Happ: "Die kennen sich mit der Lage vor Ort gut aus und können so die Lieferungen entsprechend organisieren." Zudem kennen sie die Szene in Innsbruck.

Jüngster Dealer behauptet, 14 zu sein - wird bezweifelt

Unter den 18 Festgenommenen befinde sich ein - nach eigenen Angaben - 14-jähriger Algerier, sagte Kirchler. Der Verdächtige soll für 20 Straftaten wie Raub, räuberischer Diebstahl und mehrere Suchtgiftdelikte infrage kommen. Laut einem Feststellungsverfahren des Bundesasylamtes soll der 14-Jährige äußeren Merkmalen zufolge aber volljährig sein, erklärte Kirchler. Er wurde daher in die Justizanstalt Innsbruck eingeliefert.