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18 Jahre Haft für Kapitän, der 900 Flüchtlinge in de...

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Eineinhalb Jahre nach einer der größten Flüchtlingstragödien überhaupt wurde am Dienstag der Kapitän jenes Schiffes verurteilt, auf dem bis zu 900 Menschen den Tod fanden. Der Tunesier Mohammed Ali Malek wurde zu 18 Jahren Haft verurteilt, sein Co-Kapitän, ein Syrer, zu fünf Jahren Haft. Die Urteile lauteten auf Totschlag, Menschenhandel und Verursachung einer Tragödie mit Todesfolge.

Eineinhalb Jahre nach überhaupt wurde am Dienstag der Kapitän jenes Schiffes verurteilt, auf dem bis zu 900 Menschen den Tod fanden. Der Tunesier Mohammed Ali Malek wurde zu 18 Jahren Haft verurteilt, sein Co-Kapitän, ein Syrer, zu fünf Jahren Haft. Die Urteile lauteten auf Totschlag, Menschenhandel und Verursachung einer Tragödie mit Todesfolge.

Der Prozess fand unter gewaltigem Medieninteresse im italienischen Catania statt. Bei der Schiffskatastrophe vor der libyschen Küste am 18. April 2015 starben hunderte Menschen, Dutzende wurden nie gefunden. Mit bis zu 900 Toten wurde gerechnet. Die wenigen Geretteten berichten Haarsträubendes: Der Tunesier soll betrunken gewesen sein und seit der Abfahrt aus Libyen Haschisch geraucht haben.

Als sich ein portugiesischen Handelsschiff dem Flüchtlingsboot näherte, soll sich der Kapitän versteckt und so die Kollision mit dem Handelsschiff verursacht haben. Die Menschen, die unter Deck waren, wurden großteils eingeschlossen. Retter taten ihr Möglichstes, viele Menschen blieben aber nach der Katastrophe vermisst und wurden für tot erklärt.