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18-Jähriger stirbt nach Sauf-Aufnahmeritual

Ein Student hat das Aufnahmeritual für eine Studentenverbindung im US-Staat Louisiana nicht überlebt. Zehn Mitglieder wurden verhaftet.

Heute Redaktion
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In einer Phase stehen die Bewerber mit Blick zur Wand und beantworten Fragen. Bei jeder falsch beantworteten Frage musste Gruver Alkohol trinken ? und zwar Schnaps mit 95 Prozent Alkoholgehalt.
In einer Phase stehen die Bewerber mit Blick zur Wand und beantworten Fragen. Bei jeder falsch beantworteten Frage musste Gruver Alkohol trinken ? und zwar Schnaps mit 95 Prozent Alkoholgehalt.
Bild: iStock

An einer Universität im US-Bundesstaat Louisiana soll eine Gruppe Jugendlicher einen Mitstudenten zu Tode schikaniert haben. Zehn Verdächtige wurden am Mittwoch festgenommen, wie die Louisiana State University mitteilte. Ihnen wird schweres Fehlverhalten vorgeworfen, dem mutmaßlichen Anführer sogar fahrlässige Tötung.

"Bibelstudium" heißt das Aufnahmeritual, das den 18-jährigen Maxwell Gruver Mitte September das Leben gekostet hat. In einer Phase stehen die Bewerber mit Blick zur Wand und beantworten Fragen. Bei jeder falschen Antwort müssen sie trinken – und zwar Schnaps mit 95 Prozent Alkoholgehalt. Eines der Verbindungsmitglieder hatte es offenbar auf Gruver abgesehen, er zwang ihn, immer mehr zu trinken. Er sei der "mit Abstand Aggressivste" gewesen, wie die Zeitung "The Advocate" mit Berufung auf Polizeiakten berichtet.

Bis zum folgenden Tag auf Sofa gelegen

Nach Mitternacht wurde der stark betrunkene junge Mann auf ein Sofa gelegt. Als mehrere Verbindungsmitglieder am nächsten Morgen bemerkten, dass er einen schwachen Puls hatte und kaum noch atmete, brachten sie ihn ins Krankenhaus. Dort verstarb Gruver noch am selben Tag. Eine Autopsie ergab einen Blutalkoholwert von 4,95 Promille. Der Student erlitt eine Alkoholvergiftung, außerdem ist er wohl an seinem eigenen Erbrochenen erstickt.

Nach dem Tod des Studenten setzte die Universität alle geplanten Veranstaltungen von Studentenvereinigungen aus. Der Gouverneur von Louisiana, John Bel Edwards, forderte alle staatlichen Universitäten und Colleges zu entsprechenden Maßnahmen und Kontrollen auf. (nk/afp)