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18-jähriger Verdächtiger gesteht Mord

Gegen den neuen Tatverdächtigen im Mordfall Lena hat das Amtsgericht Emden Haftbefehl erlassen. Das teilte das Gericht am Sonntag mit.

Heute Redaktion
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Bild: Markus Hibbeler (dapd)

hat das Amtsgericht Emden Haftbefehl erlassen. Mittlerweile hat der 18-Jährige den Mord gestanden.

Der Verdächtige gab zu, die elfjährige Lena in einem Parkhaus in Emden in Deutschland getötet zu haben. Der junge Mann war am Samstag in seiner Wohnung festgenommen worden und sitzt in Untersuchungshaft. Er sei der Polizei schon vorher bekannt gewesen. Der Verdächtige sei anhand einer Speichelprobe und Gen-Untersuchung überführt worden, teilten die Ermittler mit.

Lena war am Samstag vor einer Woche in einem Parkhaus sexuell missbraucht und umgebracht worden. Das Mädchen war am Freitag im engsten Familienkreis beigesetzt worden.

Weitere Tat

Der DNA-Test habe ergeben, dass der Festgenommene auch für mindestens ein anderes Sexualdelikt an einer Joggerin in der Gegend von Emden verantwortlich gewesen sei. Staatsanwalt Bernard Südbeck sagte auf der Pressekonferenz am Sonntag, dass es nicht nur Indizien, sondern "auch klare, handfeste Beweise" gebe.

In den Vernehmungen habe der 18-Jährige eingeräumt, vor der Tat Kontakt zu der Elfjährigen und ihrem gleichaltrigen Freund gehabt zu haben. Er habe gestanden, Lena getötet zu haben, berufe sich bei Fragen zu Einzelheiten aber auf Erinnerungslücken, sagte der Leiter der Mordkommission, Werner Brandt.

Noch kein Motiv

Der 18-Jährige, der in Emden festgenommen wurde, und Lena seien gemeinsam in das Parkhaus gegangen. Das Parkhaus sei dem sportlichen jungen Mann vertraut gewesen, weil er hier die Klettersportart Parkour trainiert habe. Wie das Mädchen zu Tode kam, ließ Brandt offen. Auch zum Motiv des Mannes machte er keine Angaben.

Nach Auskunft der Mordkommission haben Hinweise von Bürgern zu einer Phantomzeichnung geführt, die große Übereinstimmungen mit anderen Zeugenaussagen gehabt hätten. Der Festgenommene sei "zeitnah zur Tat" in der Nähe des Parkhauses gesehen worden.

Kritik an Ermittlungen

Zunächst hatten die Ermittler einen Berufsschüler verdächtigt. Nach der am Freitag war Kritik an den Behörden in Emden laut geworden. Die Staatsanwaltschaft sei mit den Sachverhalten zu offensiv an die Öffentlichkeit gegangen, hatten Strafrechtler und Kriminologen beklagt. Dagegen betonte die Staatsanwaltschaft, dass sie immer von Indizien gesprochen habe, die vor dem Hintergrund eines fehlenden Alibis und widersprüchlicher Aussagen keine Alternative zur Verhaftung gelassen hätten.

APA/red